Lokalsport Kaarst nimmt Uedesheim auseinander

Kaarst · Im Lokalderby der Skaterhockey-Bundesliga müssen die Chiefs bei den Crash Eagles eine derbe 5:16-Packung einstecken. Während Kaarst damit im Abstiegskampf gute Karten hat, wird es für Uedesheim so langsam enger.

Dass es für seine Crash Eagles gegen die Uedesheim Chiefs so einfach werden würde, hatte wohl nicht mal Georg Otten, Trainer und erster Vorsitzender der Kaarster, vermutet. Und der war sich, nachdem er vor Wochenfrist der 6:20-Rekordpleite der Uedesheimer beiwohnte, sicher: "Wenn wir die nicht schlagen, dann haben wir in der Bundesliga nichts mehr verloren." Seine Eagles setzten sich im Lokalduell der Skaterhockey-Bundesliga vor gut 150 Zuschauern in der Stadtparkhalle letztlich problemlos mit 16:5 (6:1/4:2/6:2) durch.

Im Abstiegskampf bedeutet das für Kaarst beinahe die halbe Miete. Sieben Punkte Vorsprung haben sie nun auf die Rhein-Main Patriots und den ersten Abstiegsrang. Diese wiederum verloren ihr Duell bei den Düsseldorf Rams sehr zur Freude der Chiefs mit 4:12, Uedesheim behält also vier Punkte Vorsprung. Dass in den letzten vier Saisonspielen noch weitere hinzukommen, scheint zumindest in der aktuellen Verfassung ausgeschlossen. Mit gerade mal zehn Spielern aus der ersten Mannschaft fuhren die mit drei Reservemännern verstärkten Chiefs nach Kaarst, mehr als der halbe Kader war also verletzt, beruflich verhindert oder in Urlaub. "Mit so einer Rumpftruppe ist es einfach brutal", meint Co-Trainer Daniel Benske. So war der Wille den Gästen nicht abzusprechen. Am Ende fehlten aber sowohl Kraft als auch Qualität, um mit Kaarst mithalten zu können.

Die bis dato keinesfalls für ihre Offensive bekannten Kaarster (im Schnitt nicht einmal sieben Tore pro Partie) konnten sich bereits im ersten Drittel nach Belieben vor das Tor kombinieren und konterten Uedesheim gnadenlos aus. Zweimal Christian von Berg, Nils Lingscheid, Max Bleyer, André Ehlert und Thimo Dietrich entschieden das Spiel schon vor der ersten Pausensirene, hatten bei ihren Abschlüssen dabei meist alle Zeit der Welt. Die glücklose Carolin Walz, die im Tor der Chiefs schon ihren sechsten Saisoneinsatz bestritt, konnte nur zusehen, wie beinahe ohne jegliche Entlastung eine Angriffswelle nach der anderen auf sie zu rollte.

Spannender wurde es im zweiten Drittel, als sich endlich ein hitziges, emotionsgeladenes Abstiegsderby entwickelte, das am Ende eine Prügelei und gleichmäßig aufgeteilt 28 Strafminuten verbuchen konnte. Nachdem Kaarst in einfachster Art und Weise gar auf 8:1 erhöhte, antwortete Raphael Scheu mit einem schnellen Doppelpack. Wäre den Chiefs kurz darauf in ihrer Druckphase der Anschluss gelungen, vielleicht wäre es noch einmal spannend geworden. "Da hatten wir aber auch Pech. Vorne machen wir unsere Chancen nicht, hinten fangen wir uns die Konter ein", meinte Benske. Doch Chancen hin oder her - so einfach wie bei ihren Konterchancen werden es viele der jungen Eagles-Spieler in ihrer gesamten Bundesligalaufbahn noch nicht gehabt haben. Daniel Boschewski gelang per Doppelschlag kurz vor Drittelende die 10:3-Führung, die die letzten 20 Minuten zu einem Schaulaufen der Gastgeber verkommen ließ.

Coach Otten ist sich sicher: "Wenn wir noch einen Sieg holen, müssten wir durch sein" Die Chiefs können hingegen nur auf die Rückkehr ihrer Stammkräfte bauen. Um die Zukunft müssen sie sich laut Teammanager Peter Lehmann keine Sorgen machen: "Ich arbeite hier ja nicht über zehn Jahre, um dann alles den Bach 'runter gehen zu lassen. Wenn ich aussteige, wird es weitergehen. In welcher Liga, das entscheidet sich auf dem Feld."

(NGZ)
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