Lokalsport Jerzy: Schon mit drei zeigt er Mama und Papa "Rot"

Vorst · Als Justin Jerzy mit drei die Schiedsrichterkluft seines verstorbenen Opas entdeckte, war für den Dreikäsehoch klar: Der Job an der Pfeife muss es sein. "Ich habe zu Hause fleißig Gelbe und Rote Karten verteilt", erinnert sich der inzwischen 17-Jährige schmunzelnd. Aus dem "harten Hund" von damals ist längst ein exzellenter Spielleiter geworden. Weil sich der eloquente Elftklässler an der Maria-Montessori-Gesamtschule Meerbusch in Büderich jedoch in außerordentlicher Weise nicht nur für den Fußball im Allgemeinen, sondern ganz im Speziellen auch bei den Sportfreunden Vorst engagiert, hat ihn der Kreisvorsitzende Hermann-Josef Koch im Rahmen der neuen DFB-Ausschreibung "Fußballhelden - Aktion junges Ehrenamt" als ersten Preisträger auserkoren.

 Kreisvorsitzender Hermann-Josef Koch ehrt Justin Jerzy.

Kreisvorsitzender Hermann-Josef Koch ehrt Justin Jerzy.

Foto: G. Salzburg

Im Oktober 2016 geht es für alle "Helden" aus deutschlandweit rund 280 Fußballkreisen für fünf Tage auf Bildungsreise ins Urlaubsparadies Santa Susanna an der spanischen Costa Brava. Ein Traum. Bis dahin gibt es für Justin Jerzy allerdings noch jede Menge zu tun: Den Kaderlehrgang Ende Februar in Duisburg will er dazu nutzen, sich als Schiedsrichter für höhere Aufgaben zu empfehlen. "Mir wurde gesagt, ich hätte ganz gute Chancen", verrät er. Dazu kickt er immer noch selbst für die A-Jugend der Sportfreunde, eine Mannschaft, die er vor einem Jahr gemeinsam mit Freunden in Eigenregie aufgebaut hat. Denn der Fußball in Vorst liegt ihm am Herzen. In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten kehrte er dem Klub mit seiner schmucken Arena am Holzbüttger Haus nur einmal den Rücken. In der Saison 2013/14 trug er mangels Alternative das Trikot der DJK Novesia. Als Inhaber der Trainer-C-Lizenz für Kinder und Jugend macht er zudem die D-Junioren des Vereins zu besseren Fußballern.

Da er unter der Woche zweimal bis 16 Uhr und einmal sogar bis 17 Uhr an die Schule gebunden ist, ist Zeitmanagement gefragt. Das gebe schon mal Stress mit der Freundin, verrät er. "Aber die spielt zum Glück auch Fußball ..."

(NGZ)
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