Lokalsport Janika Derks ganz nah dran am DM-Titel

Verden. · Die Neusser Vorzeige-Voltigiererin rangiert in Verden erneut nur Tausendstel hinter der Hamburgerin Kristina Boe.

 Spektakulärer Abgang: Vizeweltmeisterin Janika Derks mit Bella Bjentje, longiert von Trainerin Jessica Lichtenberg.

Spektakulärer Abgang: Vizeweltmeisterin Janika Derks mit Bella Bjentje, longiert von Trainerin Jessica Lichtenberg.

Foto: Daniel Kaiser

Janika Derks hat den Sieg bei der Deutsche Voltigier-Meisterschaft in der Damen-Einzelkonkurrenz um Haaresbreite verpasst. Nach vier Wettkampftagen in der Niedersachsenhalle in Verden trennten die Dormagenerin lediglich drei Tausendstel Punkte von Kristina Boe. Die Hamburgerin hatte schon beim CHIO in Aachen ganz knapp vor Derks gewonnen.

Nüchtern betrachtet ist die erste Saison von Janika Derks mit Einzelpriorität grandios verlaufen: Siege bei den internationalen Turnieren in Ermelo und Krumke, Rang zwei beim legendären CHIO Aachen, Platz vier bei der WM in Le Mans - ohne Anlauf schaffte es die 26-Jährige in den Kreis der internationalen Spitze. Nach dem letzten Höhepunkt - der DM in Verden - bleibt für die Athletin vom RSV Neuss-Grimlinghausen und ihr Team dennoch ein bitterer Beigeschmack.

Denn wie schon in Aachen und Le Mans voltigierte die Physiotherapeutin nur um Haaresbreite am ganz großen Erfolg vorbei. 0,003 Punkte trennten Derks am Ende von Gold. Boe, die nach dem ersten Umlauf nur auf Platz vier gelegen hatte, beendete ihre Aufholjagd im zweiten Durchgang mit 8,507 Zählern. Derks, die wie schon in der Vorwoche bei der WM auf Ersatzpferd Bella Bjentje antrat, rangierte mit 8,504 Punkten hauchdünn dahinter.

"Auf dem Papier ist das alles grandios", sagt Longenführerin Jessica Lichtenberg. Die Meistertrainerin hat den Vierbeiner in nur einem halben Jahr auf nationale und internationale Konkurrenzfähigkeit longiert. Für alle Kenner der Disziplin ist allein das eine Meisterleistung. Dass Derks beinahe ihr gesamtes Programm wie auf Erstpferd Auxerre durchziehen konnte, verdankt sie indes ihrer herausragenden Athletik. "Das hat Janika unglaublich gut kompensieren können. Was uns noch fehlt, ist die Eingespieltheit, die man mit seinem Erstpferd hat. Aber es ist definitiv toll, zu sehen, was alles drin ist. Janika hat sich in diesem Jahr einen ganz tollen Ruf erarbeitet und ist nun in einer optimalen Position, um weiter anzugreifen", so Lichtenberg weiter.

Der DM-"Rückschlag" löste beim Nixhof-Team keinesfalls Depressionen aus. Im Gegenteil: Bereits auf dem Heimweg aus Verden war das Neusser Gespann schon wieder in die die 2017er-Saison vorbereitende Brainstorming-Phase versunken. Dann soll auch Pauline Riedl, die mehrere Monate verletzungsbedingt ausgefallen war, wieder ins Geschehen eingreifen. Lichtenberg: "Es juckt uns schon wieder in den Fingern, nächstes Jahr noch mehr Gas zu geben."

Der Teamwettbewerb in Verden musste in diesem Jahr im Übrigen ohne Neusser Beteiligung über die Bühne gehen. Nach zehn Siegen in Folge (2006 - 2015) verhinderten diverse Verletzungen bei Mensch und Tier den Start. Beerbt wurden die Neusser von den Landesverbands-Kollegen vom VV Köln-Dünnwald, die sich gegen die Bayern aus Ingelsberg behaupteten. Im nächsten Jahr wollen die RSV-Schützlinge dann wieder ein Wörtchen bei der Vergabe der DM-Krone mitreden. Auch im Pas-de-Deux verzichteten Derks und Johannes Kay auf einen Start. Die frisch gebackenen Vize-Weltmeister wollten den wieder genesenen Auxerre sowie die geprellte Ferse Kays schonen.

(NGZ)
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