Lokalsport Inklusionslauf weiß zu begeistern

Neuss · Annika von Hütt wird mit dem Friedhelm-Hamacher-Preis ausgezeichnet.

 NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten ehrt Annika von Hütt mit dem Friedhelm-Hamacher-Preis für Inklusion. Sommernachtslauforganisator Marc Hillen klatscht.

NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten ehrt Annika von Hütt mit dem Friedhelm-Hamacher-Preis für Inklusion. Sommernachtslauforganisator Marc Hillen klatscht.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Im Ziel waren Werner Thiel die Begeisterung und der Stolz anzusehen. Der Sportler von den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) hatte soeben den Inklusionslauf des Neusser Sommernachtslaufs erfolgreich gemeistert, bei dem Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam auf die fünf Kilometer lange Strecke gingen. "Besonders schön waren die Anfeuerungen der Zuschauer", sagte er überglücklich. Bernd Weber, der als Begleitläufer Thiels Tempo kontrollierte, ergänzte: "Wir haben uns von der tollen Stimmung treiben lassen. Das half enorm."

Auch Thomas Peschkes von der Lebenshilfe Neuss wusste die zusätzliche Motivation durch das Publikums zu schätzen. "Nicht zuletzt wegen der Zuschauer hat es wieder viel Spaß gemacht", erläuterte der Athlet mit Handicap, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal mitgelaufen ist. So ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Für seinen Begleitläufer Wolfgang Grüe aus dem Vorstand der Neusser Lebenshilfe war die Teilnahme am Inklusionslauf ebenfalls eine schöne Erfahrung. "Für uns ist das gemeinsame Laufen sehr wichtig", unterstrich er: "Wir nehmen die Athleten an die Hand." Dafür veranstaltet die Lebenshilfe ein wöchentliches Lauftraining, um Menschen mit geistiger Behinderung zum Laufen zu bewegen. In einem waren sich jedenfalls alle Begleitläufer einig: " Besonders schön war es, zu sehen, wie stolz der Athlet am Ende war" , fasste Begleitläufer Bernd Weber im Ziel zusammen.

Bei den Männern gewann den Inklusionslauf André Scharf vor David Rector, bei den Frauen war Tenisha Schwind siegreich. Doch die Ergebnisse waren dabei nur zweitrangig. Von größerer Bedeutung sei aber das Miteinander von Athleten und Begleitläufern, wie GWN-Sportlehrer Thomas Gindra betonte: "Man konnte den Teamgeist unter den Läufern sofort bemerken." Durch so einen Lauf entstehe Kontakt zwischen den Sportlern mit und ohne geistige Behinderung. "Das ist genau das, wofür der Lauf da ist: Inklusion leben", verwies Gindra glücklich auf die gelungene Aktion beim Sommernachtslauf.

Der Friedhelm-Hamacher-Preis für Inklusion ging in diesem Jahr an Annika von Hütt: Nachdem die Sportlerin am Samstagabend den Jedermannlauf der Frauen gewonnen hatte, startete sie für die GWN beim Inklusionslauf als Begleitläuferin. Gindra fand für sie nur lobende Worte: "Sie hat tollen Teamgeist gezeigt, war ein richtiger Teamplayer." Den Pokal behielt sie übrigens nicht für sich selbst, sondern überließ diesen der GWN.

(NGZ)
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