Lokalsport Ingmanns Freistöße bringen den Sieg

Mönchengladbach · Unter schwierigen Bedingungen kann sich Fußball-Oberligist SC Kapellen beim 2:1-Sieg beim 1. FC Mönchengladbach auf den feinen Fuß seines Edeltechnikers verlassen. Der SCK kann nun sogar auf den vierten Tabellenplatz schielen.

 Ständig gefordert, aus dem Spiel heraus gestern dennoch kaum zu bezwingend: Kapellens Defensivabteilung um David Dygacz (2. v.l.), hier im Duell mit Thorsten Lippold. verrichtete gute Arbeit.

Ständig gefordert, aus dem Spiel heraus gestern dennoch kaum zu bezwingend: Kapellens Defensivabteilung um David Dygacz (2. v.l.), hier im Duell mit Thorsten Lippold. verrichtete gute Arbeit.

Foto: dieter wiechmann.

Dass man beim Oberliga-Neuling 1. FC Mönchengladbach nicht im Vorbeigehen gewinnen kann, war Trainer Wolfgang Brück schon vor dem Oberliga-Gastspiel seines SC Kapellen klar: "Hier musst du 90 Minuten lang die Ohren auf Durchzug stellen und konzentriert bleiben." Nicht nur die lautstarke Art und Weise, in der Spieler und Außenstehende auf das Spielgeschehen Einfluss nehmen, sondern auch der kleine, windige Kunstrasenplatz stellten in dieser Saison schon manchen Favoriten vor unlösbare Probleme. Dass der SCK diese Prüfung mit 2:1 (1:1) bestand, unterstreicht seinen Status als eine der besten Mannschaften dieser Liga.

"Auf diesem Platz hat Gladbach bis heute zwei Jahre lang nicht verloren. Es war verdammt schwer", urteilte Brück, der auf einen kämpfenden, nie wirklich geradlinig agierenden und deshalb auch schwer zu bespielenden Gegner traf. Dementsprechend war ein Stück harte Arbeit nötig, über Einzelaktionen lässt sich eine Partie auf einem nur knapp über 50 Meter breiten Spielfeld schließlich kaum gewinnen. Passenderweise waren es also zwei Standardsituationen, die zum Erfolg führten. Spielmacher Lennart Ingmann, neben Robert Wilschrey und dem eine Stunde lang höchst effektiven Abräumer Jan Bresser ohnehin bester Kapellener, zeichnete jeweils verantwortlich. Unhaltbar war sein Treffer zum 1:1, als er nach 27 Minuten einen selbst herausgeholten Freistoß aus 25 Metern über die Mauer flach ins Tor zirkelte. Beim 2:1 war sicher auch eine Portion Glück dabei, die Hereingabe von der linken Außenlinie schlug unberührt im Netz ein (67.).

Der 19 Jahre alte Spielmacher, der zudem mit starken Pässen auf Keisuke Ota und Andrej Hildenberg zweimal die mögliche Vorentscheidung einleitete, erhielt dennoch nicht nur Lob von Trainer Brück: "Er hat sehr gut gespielt und schöne Tore gemacht. Trotzdem muss er mit seinen 19 Jahren lernen, häufiger den Kopf einzuschalten."

Dass Brück am Ende von einem "verdienten Sieg" sprechen konnte, hatte er derweil zu großen Teilen Torwart Christopher Möllering zu verdanken, der in der zweiten Hälfte mehrmals stark rettete und vor der Pause einen Ball der Marke "unhaltbar" parierte, als er sich irgendwie noch in den Schuss des völlig blanken Justin Klein warf (22.) - es wäre das 2:0 für die Gäste gewesen. Entstanden war die Situation genau wie der Mönchengladbacher Führungstreffer aus einem Luftloch von Abwehrchef Tim Rubink. Der hatte bereits in der 17. Minute einen langen Einwurf - Stichwort Wind - völlig falsch eingeschätzt, Thorsten Lippold musste für das 1:0 nur noch auf Oguz Ayan quer legen. "Wenn wir nach einer halben Stunde höher zurückliegen, dürfen wir uns nicht beschweren", meinte Brück.

Dass seine Schützlinge sich nicht von der Hektik anstecken ließen, gefiel ihm hingegen: "Wir haben das seriös zu Ende gebracht und uns nicht verrückt machen lassen." Anderen Kalibern wie dem 1. FC Bocholt (0:1), TuRU Düsseldorf (0:0), der SpVg Schonnebeck (2:2) oder dem KFC Uerdingen (1:1) war dies nicht gelungen. Auch wenn der Vorsitzende Peter Kempermann immer noch auf die Abstiegsränge blickt ("Zehn Punkte Vorsprung sind nicht die Welt"), kann der SCK nun sogar auf Rang vier klettern: Zum direkten Duell kommt am Sonntag der KFC Uerdingen ins Erftstadion.

(NGZ)
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