Lokalsport HTC steckt Prügel ein

Neuss · Auch im dritten Heimspiel gab es für den Hockey-Erstligisten HTC SW Neuss Haue. Der Aufsteiger unterlag dem Harvestehuder THC mit 0:8.

Jeweils 1:6 gegen den Champion Rot-Weiß Köln und den Crefelder HTC, am Samstag sogar 0:8 (Halbzeit 0:5) gegen den amtierenden Deutschen Hallenmeister Harvestehuder THC - in den Duellen mit den Topteams der Hockey-Bundesliga bekommt Aufsteiger HTC SW Neuss bislang kein Bein auf den Boden.

Nun hatte im Neusser Lager im Vergleich mit dem Euro-League-Gewinner von 2014 niemand ernsthaft mit einem Heimsieg gerechnet, doch selbst Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn vermag sich nicht zu erinnern, jemals "schon mal so hoch verloren" zu haben. "Wir waren absolut chancenlos", stellte Mittelfeldspieler Mario Stümpel nüchtern fest. Nicht ganz so schwarz sah das der natürlich ebenfalls maßlos enttäuschte Coach Omar Schlingemann. "Wenn das hier 6:3 für Harvestehude ausgeht, ist das okay." Was ihn freilich mit großer Sorge erfüllt, ist die Defensivarbeit. Auch weil der eigentlich zuverlässige, in seiner neuer Doppelrolle als Abwehrchef und Kapitän aber ganz offensichtlich überforderte Ivo Otto die Deckung nicht dicht bekam und der fahrig wirkende Torhüter Martin Wagner nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte, "war in der ersten Hälfte jeder Schuss des Gegners auf unser Tor ein Treffer", monierte Schlingemann. Beim Durchzählen kam er hinterher auf satte sechs Tore, die durch das unzureichende Defensivverhalten seiner Jungs produziert worden waren. Die Treffer von Spielführer Tobias Lietz (0:1/5.), Anton Pöhling (0:3/14.) und des Briten David Goodfield (0:4/21.) entstammten alle dem Buch: Toreschießen leicht gemacht. Und auch die beiden vom Spezialisten Michael Körper verwandelten Strafecken (0:2/12., 0:5/28.) wären viel besser zu verteidigen gewesen. Nichtsdestotrotz durfte HTHC-Trainer Christoph Bechmann zufrieden feststellen: "Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt und die Angriffe gut abgeschlossen." Die Gastgeber entwickelten in den ersten 35 Minuten dagegen so gut wie keine Torgefahr. Sie zeigten jedoch immerhin Stolz. Während sich der eigentlich als Sturmspitze eingeplante Sebastian Draguhn nach dem Seitenwechsel erfolgreich um Hamburgs bis dahin überragenden Olympiasieger Tobias Hauke kümmerte, stellten im Angriff die beiden Malaien Faiz Jali und Muhammad Rashid Baharom unter Beweis, dass sie für Schwarz-Weiß in den entscheidenden Partien durchaus zu einem wichtigen Faktor werden könnten. "Das sind gute Jungs", betonte Schlingemann.

Vor Harvestehudes herausragendem Schlussmann Tobias Walter sorgte nun vor allem Joris Eshuis für einigen Wirbel. Der durchsetzungsstarke und listige Niederländer hatte im Abschluss jedoch kein Glück. Zudem forderten die Hausherren bei Olympia-Schiedsrichter Christian Blasch ebenso vehement wie vergeblich zwei Siebenmeter ein. So wurde Joris Eshuis im Schusskreis förmlich umgesenst - eine Aktion, die im als wesentlich härter eingestuften Fußball zwingend die Rote Karte und einen Elfmeter zur Folge gehabt hätte. Im Hockey gab es dafür am Samstag nur eine Strafecke, die die Gastgeber wie zwei weitere ungenutzt verstreichen ließen.

Dem Neuling blieb damit nicht nur die verdiente Ergebniskosmetik verwehrt, sondern zu allem Übel setzte es weitere Gegentreffer durch George Farrant (56.), Xaver Hasun (60.) und Michael Körper (65.).

(NGZ)
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