Lokalsport HTC hat noch richtig Lust auf Siege

Neuss · Obwohl Hockey-Zweitligist Schwarz-Weiß Neuss mit dem Abstieg in dieser Saison nichts mehr zu tun haben sollte, brennt die Truppe von Trainer Matthias Gräber vor Ehrgeiz. Am Wochenende stehen zwei Partien in Hamburg an.

 Abwehrstark: Christoph Martial, Torhüter Jonas Radeke und Abbas Haider (v.l.) wollen auch in Hamburg dafür sorgen, dass der Kasten des HTC SW Neuss sauber bleibt.

Abwehrstark: Christoph Martial, Torhüter Jonas Radeke und Abbas Haider (v.l.) wollen auch in Hamburg dafür sorgen, dass der Kasten des HTC SW Neuss sauber bleibt.

Foto: Woi

Niederlagen tun weh, na klar, aber wirklich umgehauen hat den HTC SW Neuss das 2:3 am vergangenen Samstag im Topspiel der 2. Hockey-Bundesliga Nord gegen den Erzrivalen Düsseldorf HC keineswegs. "Der DHC ist auf fast allen Positionen besser besetzt als wir, darum ist diese Niederlage jetzt auch kein Beinbruch für uns", stellt Trainer Matthias Gräber klar. Ganz im Gegenteil: Der Absteiger aus dem Oberhaus bricht morgen sogar mit breiter Brust zu seinem Wochenendtrip nach Hamburg auf, der ihn am Samstag zur TG Heimfeld (Anpfiff 16 Uhr) und am Sonntag zum Großflottbeker THGC (Beginn 11.30 Uhr) führt.

Denn das Duell mit Düsseldorf hat durchaus Mut gemacht, "hat uns gezeigt, wo wir leistungsmäßig stehen", sagt der Coach. "Mit etwas Glück hätten wir da einen Punkt mitnehmen können. Ob das dann verdient gewesen wäre, lass' ich mal dahingestellt." Fakt ist: Der DHC ist an der Spitze erstmal auf fünf Punkte enteilt. Und vom runderneuerten Gladbacher HTC, der seinen Kader seit der Rückrunde kräftig aufgehübscht hat, auf dem ersten Abstiegsplatz trennen Schwarz-Weiß immer noch elf Zähler. Wenngleich Gräber seine Jungs damit "aus dem Gröbsten raus" sieht, ist er weiterhin heiß auf Erfolg. "Um Platz drei sollten wir schon kämpfen", fordert er. Den belegt zurzeit BW Köln, das bei einer mehr absolvierten Partie einen Punkt besser als Neuss ist. Überhaupt präsentiert sich die Liga, mal abgesehen von den Schlusslichtern Gladbacher HTC und Bonner THV, recht ausgeglichen: Vom HTC auf Rang vier sind es nur sechs Punkte bis SW Köln auf Platz acht. Daraus folgert Gräber: "In dieser Saison kann tatsächlich jeder jeden schlagen."

Und genau darum gibt er auch nicht allzu viel auf die Ergebnisse der Hinrunde, als Neuss an heimischer Jahnstraße sowohl Heimfeld (6:4) als auch Großflottbek (4:2) zu bezwingen wusste. Selbst Heimfelds 0:9-Pleite am vergangenen Sonntag bei BW Köln lässt ihn ziemlich kalt: "Klar, da haben die richtig den Hintern versohlt bekommen. Aber zu Hause ist Heimfeld stark, als wir vor zwei Jahren aufgestiegen sind, haben wir da 1:5 verloren." Das liegt zum einen am schon etwas in die Jahre gekommen Kunstrasen "Am Waldschlößchen", auf dem schon so manch unaufmerksamer Kontrahent böse ins Rutschen gekommen ist, zum anderen aber auch an der personellen Ausstattung. Verdiente Akteure wie der bereits 36-jährige Max Landshut - der ehemalige Nationalspieler spielte mit Alster Hamburg viele Jahre um die Deutsche Meisterschaft - ersparen sich die weiten Auswärtsfahren ins Rheinland, stehen bei Heimspielen jedoch zur Verfügung. "Max ist für die ansonsten junge Mannschaft der wichtigste Baustein hinten drin", weiß Gräber, der beim Gegner natürlich auch den ebenfalls lange für Deutschland tätigen Spielertrainer Alexander Otte (34) auf seiner Rechnung hat. "Die musst du erstmal schlagen - vor allem zu Hause."

Trotzdem hat er für das Wochenende vier Punkte als Ziel ausgegeben, was bedeutet, dass seine eifrigen Schützlinge auch aus Flottbek Zählbares mitbringen müssen. Ein durchaus ambitioniertes Unterfangen, haben sich die Hamburger doch in der Pause personell verstärkt. Mit zwei spielstarken Indern im Team gelang zuletzt ein 3:1-Erfolg beim Hamburger Polo Club.

(NGZ)
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