Lokalsport "Hölle Ost" friert zu

Grevenbroich · Basketball-Regionalligist NEW' Elephants gewinnt vor 1000 Zuschau-ern beim mit elf Siegen in Folge angetretenen TV Ibbenbüren mit 82:80.

 Volle Konzentration: In der zum Bersten vollen Sporthalle Ost in Ibbenbüren richtet sich Elephants-Guard Gerrell Martin auf ein heißes Match ein.

Volle Konzentration: In der zum Bersten vollen Sporthalle Ost in Ibbenbüren richtet sich Elephants-Guard Gerrell Martin auf ein heißes Match ein.

Foto: HO

Es kann nur einen geben. In Highlander-Manier entledigten sich die NEW' Elephants des mit einer Serie von elf Siegen in Folge ins Match gegangenen TV Ibbenbüren und schrieben mit ihrem 82:80-Auswärtssieg (Halbzeit 38:45) eifrig weiter an der eigenen Erfolgsgeschichte: Seit dem achten Spieltag häuften sie in elf Regionalliga-Partien tadellose 22:0 Punkte an und gehen damit nach Karneval als Tabellenführer ins wohl alles entscheidende Topspiel gegen die nur zwei Punkte schlechteren WWU Baskets Münster.

Das dramatische Duell in Ibbenbüren diente als zusätzlicher Energiehappen. "Eine fantastische Show und ein Mega-Krimi in einer Halle, die so was von brechend voll war", fasste Trainer Hartmut Oehmen die 40 noch lange in Erinnerung bleibenden Basketball-Minuten ergriffen zusammen. Bereits eine knappe Stunde vor Spielbeginn platzte die Sporthalle Ost aus allen Nähren, sorgten mehr als 1000 mit auf der tvi-Facebookseite verbreiteten Parolen wie "Am Samstag geht's auf Safari, dann werden die Elefanten erlegt und in der Hölle gebrutzelt" in Stimmung gebrachte Fans für eine explosive Atmosphäre. Und bis ins vierte Viertel hinein sahen die von Albert Del Hoyo (24 Punkte), Denzel Johnson (22) sowie Benjamin Fumey (15) angeführten Hausherren, die zwischenzeitlich sogar schon mit 14 Punkten Differenz vornegelegen hatten (65:51/29.), wie sichere Sieger aus. Dann jedoch marschierten die Elephants: Mit noch 3:07 Minuten auf der Spieluhr eröffnete Malcolm Delpeche den unwiderstehlichen Schlussspurt mit einem Dreier zum 76:78, der so angeschobene 9:0-Lauf bescherte den Gästen 48 Sekunden vor dem Ende die 82:78-Führung. Als kurz darauf Omar Zemhoutes Versuch, Ibbenbüren von jenseits der Drei-Punkte-Linie mit einem Buzzer Beater doch noch zum Sieg zu werfen, misslang, blickte Oehmen fast ungläubig auf die erstarrte Tribüne: "Auf einmal war es mucksmäuschenstill. Wir haben die Hölle Ost schockgefrostet!"

Der Coup ist auch darum so bemerkenswert, weil die Elephants in dieser Partie insgesamt nur 4:23 Minuten geführt hatten (Ibbenbüren 30:48) - und, was selbst Oehmen in Erstaunen versetzte, in 40 intensiven Minuten lediglich drei Freiwürfe (!) erhielten. Nur Malcolm Delpeche durfte überhaupt an die Linie, verwandelte dabei einen seiner drei Versuche (Ibbenbüren 14/20). Einmalig. Dafür stachen vor allem im mit 24:12 gewonnenen letzten Viertel die Trümpfe der Elephants: Gerrell Martin stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft, was ihm Oehmen darum besonders hoch anrechnete, "weil das für einen geborenen Scorer wie ihn keine Selbstverständlichkeit ist." Zwar erzielte der US-Profi so nur elf Punkte, eröffnete aber Räume für seine Kollegen - vor allem für die Zwillinge Marcus (20 Punkte) und Malcolm Delpeche (18), die Ibbenbüren nie ganz in den Griff bekam.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort