Lokalsport Hockey: Schwarz-Weiß Neuss führt Zweite Bundesliga an

Neuss · An einem Spieltag, an dem Überraschungs-Tabellenführer Kahlenberger HTC seine erste Saisonniederlage einsteckte (1:2 in Rissen), der als heißer Aufstiegskandidat gehandelte Hamburger Polo Club im Derby beim Großflottbeker THGC nicht über 2:2 hinauskam und die ebenfalls hocheingeschätzten Blau-Weißen aus Köln daheim gegen Klipper Hamburg in 17 Minuten aus einem 0:4-Rückstand noch einen 7:4-Erfolg machten, verwunderte es kaum, dass sich der mitten im Umbruch stehende HTC SW Neuss mit einem 7:4-Sieg (Halbzeit 3:1) beim damit weiter sieglosen Schlusslicht Gladbacher HTC die Tabellenführung in der 2. Hockey-Bundesliga Nord zurückholte.

 Markierte in Gladbach drei Tore für Neuss: Sibtain Raza.

Markierte in Gladbach drei Tore für Neuss: Sibtain Raza.

Foto: WOI

Weil erst vier Partien vorbei sind, macht Trainer Matthias Gräber indes kein Fass auf, mahnt mit Blick, etwa auf die am kommenden Wochenende anstehenden Aufgabe in Flottbek, vielmehr zur Besonnenheit: "Das heißt gar nichts, ist nur eine Momentaufnahme. Da braucht man gar nicht hin- und herzurechnen. Die schlimmsten Auswärtsspiele kommen erst noch."

Wie es in der Fremde gehen könnte, zeigten die Neusser in Gladbach: Im Nu hatten Sibtain Raza (2./4.) sowie Steven Dühr (3.) eine 3:0-Führung herausgeschossen. Sie bestraften damit die taktische Maßnahme von GHTC-Trainer Philipp Heymanns, "entgegen aller Voraussicht, Raumdeckung zu spielen", erklärte Gräber: "Damit war die Abwehr löchrig wie ein Schweizer Käse." Als die Gäste jedoch über eine Strafecke in fruchtlose Diskussionen mit den Schiedsrichtern gerieten, nahmen sie sich selber aus dem Spiel: Eckenspezialist Florian Jansen nutzte den Standard, um auf 1:3 (25.) zu verkürzen, zudem verlor Neuss durch zwei Grüne Karten vorübergehend Personal. Als im dritten Viertel wiederum Jansen per Ecke (32.) und David Franco (40.) mit ihren Treffern sogar zum Ausgleich einnetzten und Max Hubert mit der Gelben Karte auf die "Strafbank" musste, sah es kurzzeitig gar nicht gut aus für die Neusser. "Wir haben uns mehr mit anderen Sachen als mit Hockeyspielen beschäftigt", kritisierte Gräber.

Zurück in die Spur fanden die Schwarz-Weißen erst wieder nach den Toren von Sibtain Raza (42.) und Sebastian Draguhn (45./Ecke) zum 5:3 noch im dritten Abschnitt. Draguhn, der zwei der drei Neusser Strafecken im Tor versenkte, erhöhte im Schlussviertel mit seinem Treffer von der Grundlinie auf 6:3 (50.) und machte mit der Ecke zum 7:3 (55.) endgültig alles klar. In Überzahl ("Gelb" für Oleskii Bielozerov) markierte Gladbach durch Andreas Menke den Endstand.

(sit)
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