Lokalsport Hockey: Jetzt muss sich der HTC in der Fremde beweisen

Neuss · Nach drei Heimspielen zum Saisonauftakt, die der Erstliga-Absteiger genutzt hat, um sieben extrem wertvolle Punkte aufs Nichtabstiegskonto zu bringen, muss Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss am Wochenende nun zweimal in der Fremde ran: Morgen (16 Uhr) geht es an den Kuhweg zum immer noch punktlosen Schlusslicht Schwarz-Weiß Köln, am Sonntag (16 Uhr) ist der HTC auf der Anlage an der Christian-Miesen-Straße Gast des Bonner THV, der in vier Spielen erst einen Zähler eingebracht hat.

 Angelt nach dem Ball: Abbas Haider (r.) vom HTC SW Neuss.

Angelt nach dem Ball: Abbas Haider (r.) vom HTC SW Neuss.

Foto: Woi

Dass die Kölner, vor anderthalb Jahren noch größter Rivale der Neusser im Kampf um den Aufstieg in die 1. Liga, in dieser Saison riesige Probleme haben, kommt ziemlich überraschend. Ganz offensichtlich ist es dem Team aus Niehl bislang nicht gelungen, die Abgänge von Junioren-Nationalspieler Kai Aichinger (RW Köln) und Torgarant Lukas Katterbach (UHC Hamburg) aufzufangen. Dazu fällt Routinier Lars Hillmann mit einem Kreuzbandriss lange aus. Weil der Neusser Trainer Matthias Gräber den Lokalrivalen jedoch aus vielen zum Teil hitzigen Duellen - auch in der Halle - sehr genau kennt, warnt er seine Jungs ausdrücklich: "Die sind grellig. Die sind griffig. Die sind fit. Das wird eine ganz harte Nummer." Die Videoeinheiten und die spielbezogenen Übungen waren darum ausschließlich auf diese Partie ausgerichtet. Gräber: "Man kann die Kölner sehr schlecht einschätzen. Die müssen sich wohl erst noch finden."

Den Bonner THV beobachtete er, bewaffnet mit dem nötigen Videoequipment, am vergangenen Sonntag höchstselbst bei dessen 4:4-Unentschieden gegen Heimfeld - der erste Punktgewinn des Neulings in dieser Spielzeit. Natürlich stach ihm dabei ein Akteur der Hausherren besonders ins Auge: Jens Neumann verwandelte drei der fünf Bonner Ecken und sorgte dafür, dass die Gastgeber zwischenzeitlich mit 3:1 vornelagen. Abgesehen davon sieht Gräber die beiden Schlusslichter auf einem Niveau. Seine Erkenntnisse: "Beide spielen eine Manndeckung und setzen auf Konter. Das wird ein Kampf, nichts anderes!"

Um den zu bestehen, wäre es sicher hilfreich, die Schwarz-Weißen würden sich vor dem eigenen Tor etwas schlauer anstellen als zuletzt beim 3:3 gegen Gladbach. "Wie dieses unnötige Unentschieden zustande gekommen ist, nagt immer noch an mir", bekennt der Coach. "Bei jedem Ball in unseren Schusskreis musstest du Angst haben." Daraus folgert er: "Wenn wir über 70 Minuten konzentriert sind, brennt nichts an." Sein Ligadebüt gibt Stürmer Phil Graue (Crefelder SV).

(sit)
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