Hockey Gewinnt der HTC ab jetzt alles, steigt er auf

Neuss · Der Gladbacher HTC hat Schwarz-Weiß mit dem Sieg über Köln zurück ins Titelrennen der 2. Hockey-Liga geholt. Nun spielt Neuss beim GHTC.

 Zwei Routiniers im Clinch: Der Gladbacher Andreas Menke (l.) lässt den Neusser Sebastian Draguhn nicht freiwillig vorbei.

Zwei Routiniers im Clinch: Der Gladbacher Andreas Menke (l.) lässt den Neusser Sebastian Draguhn nicht freiwillig vorbei.

Foto: Andreas Woitschützke

Im letzten Spiel der Feldsaison-Hinrunde am 18. Oktober hatte sich der HTC SW Neuss mit dem 2:2 daheim gegen den Gladbacher HTC aus dem Aufstiegsrennen der Zweiten Hockey-Bundesliga Nord eigentlich schon so gut wie verabschiedet. Doch weil der bislang so überaus souveräne Hauptkonkurrent SW Köln zum Rückrunden-Auftakt am vergangenen Samstag mit dem 2:3 in Gladbach seine erste Niederlage seit 19 Pflichtspielen (bei 18 Siegen) kassierte, ist der Erstliga-Absteiger plötzlich wieder da. Und setzt sich vor seinem ersten Auftritt der zweiten Serie am Samstag (16 Uhr, An den Holter Sportstätten) ausgerechnet beim GHTC selbst unter Druck. "Die Mannschaft hat das Ziel ausgegeben, ab jetzt alle Spiele zu gewinnen", sagt Teammanager Stephan Busse.

Allerdings gab es in der Spielpause nach der mit Bravur abgeschlossenen Hallenrunde einige personelle Dinge zu regeln. Die wichtigste: Stammtorhüter Lennard Leist hat sich vor zwei Wochen mit seinem Knorpelschaden im Knie unters Messer gelegt und fällt damit erst mal aus. Busse hat jedoch keinen Zweifel daran, dass der langjährige Rückhalt Martin Wagner bei seinem Comeback an alte Klasse anknüpfen wird. "An dieser Position wird es nicht scheitern", stellt er klar und denkt dabei auch an den jungen Jonathan Lumme.

Nach der Hallensaison sagten SW Neuss auch Routinier Axel Schmitz (zurück zu BW Köln) und Felix Klocke (studienbedingte Auszeit) ade. Zudem stehen Thomas Hinsken, den es schon im Herbst zum Ligarivalen Kahlenberger HTC gezogen hatte, Stürmer Philipp Lautenbach (Bänderriss) und auch Maxi Schröter (Schweiz) nicht mehr zur Verfügung. Dessen Abgang traf die Neusser unvorbereitet, hatte der Ex-Düsseldorfer doch zunächst nur geplant, mit dem Schweizer Meister Rotweiss Wettingen am Hallen-Europapokal teilzunehmen. Nun aber bleibt Schröter länger im Limmattal und macht damit die eigentlich geschlossen geglaubte Baustelle im Abwehrzentrum wieder auf. Für Busse ist damit der Fall klar: "Diese Schwäche in der Defensive müssen wir in der Offensive durch viele Tore ausgleichen." Helfen soll dabei aus dem Mittelfeld heraus der Niederländer Roderick Musters. "Eine Granate", lobt Busse das vom Erstligisten AMHC Pinoké Amstelveen gekommenen Mitglied des erweiterten Nationalkaders. Der Spezi von Joris Eshuis ist damit der zweite holländische Aktive im Team von Chefcoach Omar Schlingemann. Möglichst rasch soll auf Empfehlung von Abbas Haider für den ausgemusterten Waqas Akbar (Manchester/England) in Sibtain Raza auch noch ein neuer Pakistani dazustoßen. Der wartete allerdings noch gestern auf sein Visum für Deutschland. Busse: "Wenn es passt, könnte daraus wie bei Abbas durchaus eine längere Zusammenarbeit entstehen."

Die personellen Verluste, so bitter sie in Einzelfällen auch sein mögen, könnten in dem auf 20 Spieler geschrumpften Kader indes dem eigenen Nachwuchs Türen öffnen. In Jan Mausberg, Max Hubert und Vincent Güttler sowie Clemens Hüsch (pausierte) stehen gute Jungs parat. "Ihnen fehlt im körperlichen Bereich natürlich noch viel, aber sie sind extrem motiviert und engagiert", sagt Busse, der wie stets optimistisch in die nähere Zukunft blickt: "Wir haben nun wieder alles selber in der Hand. Gewinnen wir bis zum Schluss alle Spiele, steigen wir auf jeden Fall auf."

(NGZ)
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