Korschenbroich Ganztagsschule soll umziehen

Korschenbroich · Die Kindertagesstätte Hochstraße soll erhalten bleiben. Die Diskussion über den möglichen Umzug in die Räume der Offenen Ganztagsschule sorgt bei vielen Eltern für Unruhe. Bürgermeister Dick: "Es wird eine Lösung geben."

Die Stadt muss aktiv werden. Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren ist gesetzlich geregelt. Bis 2013 muss die Verwaltung diese Anforderung umgesetzt haben. Dies gilt auch für die Kindertagesstätte Hochstraße in Kleinenbroich. Das Gebäude verteilt sich auf zwei Etagen. Dem Gedanken, Kleinkinder künftig durchs Treppenhaus zu tragen, kann Bürgermeister Heinz Josef Dick (60) nicht viel abgewinnen. Er strebt eine kostengünstige und für alle Betroffenen gute Lösung an. Mit einer Unterschriftenliste unterstrichen die Eltern der 50 Kindergartenkinder jetzt ihren Wunsch, die Einrichtung als Einheit umzusiedeln.

Allerdings sorgt der mögliche Umzug in die früheren Horträume von "Flummigumm" für große Unruhe bei den Eltern, die dort ihre Kinder in der Offenen Ganztagsschule (Ogata) gut aufgehoben wissen. "Ich kann die Sorge verstehen", so Dick gestern gegenüber der NGZ. Er favorisiert den Umzug der Ogata in leerstehende Klassen der Gutenbergschule, schließlich sei ein Neubau aktuell nicht finanzierbar. "Es wird eine gute Lösung geben", ist sich Dick sicher. Die politische Entscheidung fällt am 11. Mai. Zuvor will Dick noch alle Beteiligten an einen Tisch holen.

Hedwig Ruppert (55) zeichnet als Geschäftsführerin für die Belange der Offenen Ganztagsschule verantwortlich. Sie reagiert bei dem Gedanken, das "schöne Flummigumm-Gebäude" verlassen zu müssen, ausgesprochen verhalten. "Die fast 100 Jungen und Mädchen fühlen sich hier sehr wohl. Das Haus ist einfach perfekt." Allerdings weiß Hedwig Ruppert auch, das die Stadt einen möglichen Kindergarten-Neubau nicht finanzieren kann. Dafür gibt's vor Ort aber wenig Verständnis. Und so fasst die Ogata-Geschäftsführerin die Stimmung in der Einrichtung zusammen: "Die Eltern sind sauer."

Jutta Winkler (52), Schulleiterin der Gutenberg-Grundschule, hat ganz andere Sorgen. "Wenn die Ogata bei uns einzieht und die Kindertagesstätte in das benachbarte Flummigumm-Gebäude verlagert wird, gibt's ein gewaltiges Verkehrsproblem. Die Pestalozzistraße ist eine kleine, enge Sackgasse. Was passiert, wenn die Eltern morgens ihre Kinder bringen und später wieder abholen?", fragt Winkler vorausschauend. Das Chaos sei damit programmiert und die Sicherheit von Kindern und Schülern in Frage gestellt. Die Schulleiterin sieht noch ein weiteres Problem auf die Grundschüler zukommen: "Die Geräuschkulisse wird deutlich ansteigen." Mit der Ogata gibt's bis jetzt eine Absprache: Während der Unterrichtsstunden wird auf Außenaktivitäten verzichtet. Eine Lärmbelästigung lasse sich aber mit der anderen Raumnutzung nicht vermeiden: "Ich kann den Kindergartenkindern kein Freispiel verwehren, um auf den Unterricht meiner Schüler Rücksicht zu nehmen."

(NGZ)
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