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Lokalsport Friedhelm Funkel ist "Gesicht der Landesspiele"

Neuss · Special Olympics wirbt mit Neusser Fußball-Legende für die Landesspiele der Menschen mit geistiger Behinderung vom 10. bis 12. Juli.

 Sie sind die "Gesichter der Landesspiele": Friedhelm Funkel, Kathrin Scheffel und Timo Karmasch präsentieren zusammen mit Landesvorsitzendem Gerhard Stiens und Thomas Gindra (v.r.) das offizielle Plakat.

Sie sind die "Gesichter der Landesspiele": Friedhelm Funkel, Kathrin Scheffel und Timo Karmasch präsentieren zusammen mit Landesvorsitzendem Gerhard Stiens und Thomas Gindra (v.r.) das offizielle Plakat.

Foto: A. Woitschützke

Kathrin, Timo und Friedhelm heißen die Gesichter der Landesspiele. Während Kathrin Scheffel und Timo Karmasch sich in Neuss noch einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeiten müssen, hat der Dritte auf dem Plakat, mit dem Special Olympics NRW für seine Großveranstaltung vom 10. bis 12. Juli wirbt, das nicht nötig.

Denn Friedhelm Funkel dürfte einer der bekanntesten Neusser sein, auch wenn der 63-Jährige in Krefeld lebt und in Düsseldorf arbeitet. Aus seinem Job als Trainer der Düsseldorfer Fortuna bringt er eine Erfahrung mit, die er den mehr als 1000 Teilnehmern an den Landesspielen für Menschen mit geistiger Behinderung gerne mit auf den Weg gibt: "Man kann nicht jedes mal gewinnen, das habe ich oft genug am eigenen Leibe erlebt."

Das deckt sich mit dem Eid der Special Olympics-Bewegung. Der lautet: "Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, will ich mutig mein Bestes geben." Wobei Gerhard Stiens betont, dass es sich bei den Landesspielen "um ganz normalen Wettkampfsport" handelt: "Wir sind ein ganz normaler Sportverband, aber nicht einer Sportart verpflichtet", sagt der Landesvorsitzende von Special Olympics. Tatsächlich werden landesweit mittlerweile 18 Disziplinen betrieben, von denen in Neuss genau ein Dutzend auf dem Programm stehen. Das sind vier mehr als bei der Premiere der Titelkämpfe vor zwei Jahren in Paderborn. Entsprechend gewachsen ist auch die Teilnehmerzahl: Von 650 auf mehr als 1000, die im Juli in Neuss erwartet werden. "Als wir die Tausendermarke geknackt haben, war uns schon ein bisschen blümerant", gibt Marc Becker zu. Trotzdem ist der Projektleiter der Landesspiele optimistisch, dass in drei Monaten alles seinen geordneten Gang nimmt: "Die Vorbereitungen laufen exzellent, dass alles so gut klappt, hätten wir uns nicht träumen lassen." Was noch fehlt für die drei Tage, die am Montag (10.) um 18.30 Uhr mit der Eröffnungsfeier in der Eissporthalle beginnen und am Mittwoch (12.) um 17 Uhr mit der Verabschiedung der Athleten auf dem Markt enden, sind freiwillige Helfer. "Wir sind da zwar auf einem guten Weg, auch dank der Schulen", sagt Becker, "aber wir freuen uns über jeden, der noch mitmacht." Schließlich werden gut 450 Freiwillige gebraucht.

Reiner Breuer ist optimistisch, dass diese Zahl erreicht wird. "Der Gedanke von Special Olympics wird in Neuss nämlich wirklich gelebt", sagt der Bürgermeister. Deshalb sei die Stadt auch "stolz gewesen", als der Landesverband angefragt habe: "Wir sehen das als Auszeichnung, aber auch als Ansporn." Und als Gelegenheit, "das Thema Inklusion stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken."

Bei Friedhelm Funkel hat das bereits funktioniert. Er habe vor dem Foto-Shooting für das offizielle Veranstaltungsplakat, das ihn gemeinsam mit Kathrin Scheffel und Timo Karmasch zeigt, noch keinen Kontakt zum Menschen mit geistiger Behinderung gehabt: "Aber das Shooting hat wahnsinnig viel Spaß gemacht", sagt er und nimmt Kathrin Scheffel an die Hand, um sie zum gemeinsamen Fototermin zu bringen.

Er habe, sagt Funkel, "nicht eine Sekunde überlegt", als das Anliegen an ihn herangetragen worden sei, als "Gesicht der Spiele" aufzutreten: "Wenn ich damit dazu beitragen kann, dass sich mehr Menschen für das Thema interessieren und als Zuschauer kommen, mache ich das gerne." Er selbst hat sich den 10. bis 12. Juli schon im Kalender notiert: "Ich verspreche, dass ich dann bei der einen oder anderen Veranstaltung und Siegerehrung dabei bin." Vielleicht kann er dann ja auch seine Plakatkollegen ehren. Kathrin Scheffel (34), die bei den Gemeinnützigen Werkstätten arbeitet und beim TC Grün-Weiss Neuss Tennis spielt, gewann schon Gold im Einzel bei den nationalen Spielen.

Judoka Timo Karmasch, der aus Hamminkeln stammt und beim 1. Budokan Hünxe trainiert, belegte bei den Weltspielen 2015 in Los Angeles Rang vier. Er freut sich auf die Landesspiele und auf seine Rolle als deren Gesicht: "Ich sehe das als eine Vorbildfunktion für den Nachwuchs", sagt der 22-Jährige, "die sollen mal in meine Fußstapfen treten und auch so werden wie ich."

(NGZ)
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