Lokalsport Elephants tun alles für den Sprung auf Platz eins

Grevenbroich · Verliert Münster, würde Grevenbroich mit einem Sieg in Bonn die Spitze in der Basketball-Regionalliga übernehmen.

Das Topspiel gegen Hagen war gestern, für den auf Rang zwei vorgepreschten Basketball-Regionalligisten NEW' Elephants zählt nur die Partie bei den Telekom Baskets Bonn II. Morgen ab 16.30 Uhr in der Halle am Basketsring entscheidet es sich, was der 83:74-Erfolg über die BG Hagen wirklich wert ist. Das weiß auch Trainer Hartmut Oehmen: "Auch wenn's vielleicht ein bisschen arrogant wirkt, aber über Hagen haben wir uns eigentlich keinen Kopf gemacht. So komisch das vor einer Partie gegen den Tabellenachten auch klingt, Bonn ist für uns ein ganz anderes Kaliber."

Der Coach und seine Jungs haben nicht vergessen, dass es für sie gegen die Telekom-Bubis in dieser Saison schon zweimal Haue gab. Die schmerzliche 70:81-Niederlage des Titelverteidigers im WBV-Pokal liegt dabei erst wenige Wochen zurück. Oehmen sagt: "Bonn gehört zu den Mannschaften, die uns nicht so liegen. Alle Spieler können schießen, aber auch zum Korb ziehen." Indes, fährt der 51-Jährige fort: "Wir haben Bonn jetzt zweimal, wenn auch unfreiwillig, studieren können." Zudem möchte er unbedingt festgehalten wissen, "dass wir in beiden Spielen nicht komplett waren: Im Vorbereitungsspiel fehlten Basti Becker, Simon Bennett und Raed Mostafa; im Pokal war Sharif Watson nicht dabei."

Wie wichtig diese Akteure, die - abgesehen von Watson - bei der Konkurrenz vielleicht nur an Nummer acht, neun und zehn geführt würden, für den Erfolg der Elephants sind, zeigte nicht zuletzt das Duell mit Hagen, dem vor allem Becker und Mostafa ihren Stempel aufgedrückt hatten. Beim Sieg in Salzkotten funktionierte der in der Liga eigentlich nur als "gefährlicher Dreierschütze" gelistete Bennett als Aufbauspieler großartig. "Ich kann jeden meiner Spieler bedenkenlos in der Crunch-Time bringen", stellt der Trainer stolz fest. Doch auch für "Stars" wie Jasper Chiwuzie oder Farid Sadek standen die Rivalen keineswegs Schlange. "Jasper galt als zu schwierig, Farid als zu alt."

Sein neustes Projekt ist Femi Oladipo, der gegen Hagen nach seinen beiden Auftritten zu Beginn der Spielzeit ins Team zurückgekehrt war. Der ehemalige Erstliga-Akteur (Ulm) möchte sich bei den Elephants nun möglichst bis zum Saisonende für höhere Aufgaben empfehlen. Ob das nach ewig langer Auszeit gelingt, steht natürlich in den Sternen, ist aber Teil des oehmschen Konzepts: "Finanziell können wir mit Teams wie Schwelm oder Düsseldorf nicht mithalten. Wir müssen halt schon unter noch mehr Steinen nachgucken, ob da ein Juwel liegt."

Das klappt bislang so gut, dass die seit fünf Partien ungeschlagenen Elephants mit etwas Glück sogar als Spitzenreiter Weihnachten feiern könnten. Oehmen weiß, wie es geht: "Wir gewinnen am Samstag in Bonn - auch wenn bei uns alle wissen, wie schwer das wird - und Münster verliert danach gegen Schwelm." Dann wäre Grevenbroich alleiniger Tabellenführer im Westen. "Und für diese Möglichkeit lohnt es sich doch für alle Spieler, sich noch mal voll reinzuhängen." Chancenlos sind die Elephants in Bonn auf keinen Fall. Für sie spricht die weitaus größere Erfahrung. Oehmen: "Bonn ist eine junge Mannschaft, die halt noch nicht so gefestigt ist."

(NGZ)
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