Lokalsport Elephants stehen schon unter Druck

Grevenbroich · Die 77:79-Niederlage nach Verlängerung zum Saisonauftakt in Wulfen brennt noch immer heiß wie Kohle auf dem Gemüt des Basketball-Regionalligisten. Mit neuem Trikotsponsor muss die Heimpremiere gegen Dorsten gelingen.

 Im Testspiel gegen den Zweitligisten RheinStars Köln war der Platz auf der Trikotbrust von Dainius Zvinklys noch frei. Schon im Heimspiel der Elephants gegen Dorsten könnte sich das ändern.

Im Testspiel gegen den Zweitligisten RheinStars Köln war der Platz auf der Trikotbrust von Dainius Zvinklys noch frei. Schon im Heimspiel der Elephants gegen Dorsten könnte sich das ändern.

Foto: Lothar Berns

Der Ärger über die ans Gemüt gehende Pleite in Wulfen ist noch nicht verraucht. Im ersten Saisonspiel vor heimischem Publikum morgen Abend gegen die BG Dorsten (19.30 Uhr, Sporthalle am Torfstecherweg in Gustorf) stehen die als Aufstiegskandidat gestarteten NEW' Elephants schon ein wenig unter Zugzwang, eine abermalige Niederlage "würde uns ziemlich dumm aussehen lassen", sagt Trainer Hartmut Oehmen, stellt indes sofort klar: "Damit beschäftigen wir uns überhaupt nicht."

Unter der Woche gab es erst mal gute Nachrichten: Die Verlosungsaktion, gedacht, um den freien Platz auf der Trikotbrust zu füllen, war ein voller Erfolg. 16 Firmen zahlten je 999 Euro und spülten damit dringend benötigtes Geld in die Kasse des hochambitionierten Basketball-Regionalligisten. "15 wollten wir zusammenbekommen, damit haben wir uns Ziel definitiv erreicht", findet Oehmen. Das auch schon in der Vergangenheit als Partner der Elephants engagierte Baufachzentrum Pick in Grevenbroich ziert nun bis zum Saisonende die Vorderseite der Spielkluft. Den Platz unter der Trikotnummer auf dem Rücken gewann der ebenfalls in der Schlossstadt beheimatete Gartenfachmarkt Wassenberg. Auf den Aufwärm- und Shooting-Shirts darf der in Köln ansässige und bundesweit agierende Fertighausexperte Elbe-Haus West werben.

Da Oehmen mit seinem Sportgeschäft in Krefeld auch für die Beflockung der Spielkleidung zuständig ist, liegt es nun an ihm, die neuen Sponsoren bis morgen Abend aufs Trikot zu bringen. Der Trainer und Manager hofft inständig, dass auch die Jerseys des immer noch kranken Simon Bennett und von Davon Roberts, dessen am Samstag im Testspiel gegen Weert erlittene Blessur sich im Röntgenbild als Außenbanddehnung im Knie herausgestellt hat, benötigt werden. Beide fehlten am Mittwoch im Training. Und da zudem Nick Larsen sowie die Center Marvin Kruchen und Jo Lange beruflich verhindert waren, standen dem Coach lediglich sieben Akteure zur Verfügung. "Vernünftig trainieren kannst du da natürlich nicht", klagt Oehmen: "Wir haben halt unglaublich viel geworfen."

Damit bleibt es dabei: Die Elephants haben in dieser Spielzeit noch nie mit dem kompletten Kader arbeiten können. Oehmen bleibt damit vor der Partie gegen Dorsten nichts anderes übrig, als abgedroschen Sprüche der Fußballer abzusondern. Er fordert: "Schönspielen is nich. Wir müssen über den Kampf zum Spiel finden." Keine schlechte Idee gegen Gäste aus Dorsten, die bis 2013 in der 2. Liga (Pro B) spielten. Inzwischen ist der Lack zwar etwas ab, doch wie stark die aktuelle Mannschaft von Trainer Ivan Rosic ist, zeigte sie am ersten Spieltag gegen den Topfavoriten FC Schalke 04. Bei der knappen 87:92-Niederlage lagen die Hausherren noch in der 26. Minute mit 41:61 zurück, um dann 24 Sekunden vor Schluss durch einen Dreier von Faton Jetullahi auf 87:88 zu verkürzen. Damit sah sich Oehmen bestätigt: "Dorsten hat eine sehr, sehr starke Starting Five." Neben Jetullahi (21 Punkte/vier Dreier) trafen gegen Schalke auch der aus Bonn gekommene 2,02 Meter große US-Amerikaner David Golembiowski (19/1), der bulgarische Flügelspieler Lyuben Paskov (16/1) und der litauische Regisseur Lukas Kazlauskas (15/2) zweistellig.

Oehmen, dem die rasanten Fortschritte des am Knie operierten Spielmachers Farid Sadek viel Spaß machen, geht "trotz der widrigen Umstände" optimistisch in die Partie. "Es hilft ja nichts. Das ist unsere Heimpremiere - und zu Hause sind die Jungs immer besonders heiß."

(NGZ)
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