Lokalsport Elephants nehmen die "Oldie"-Adler todernst

Grevenbroich · Obwohl der Neuling DJK Frintrop noch kein Spiel gewonnen hat, sind die Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich mächtig auf der Hut.

Wer seine bislang vier Spiele in dieser Saison mit einem Schnitt von mehr als 20 Punkten Differenz verloren hat, sollte eigentlich kein wirklicher Prüfstein für die in der Basketball-Regionalliga West für ihre Heimstärke gefürchteten NEW' Elephants sein. Doch Trainer Hartmut Oehmen warnt ausdrücklich vor dem Gastspiel des Schlusslichts DJK Adler Frintrop morgen Abend (19.30 Uhr) in der Großsporthalle Gustorf am Torfstecherweg: "Das ist einer von den ganz gefährlichen Gegnern."

82:83, 90:91, 90:95 - um seine Jungs auf den Neuling einzustellen, benötigt der Coach im Grunde genommen nur diese drei dürren Ergebnisse. Bevor die Basketballer aus Grevenbroich in der Saison 2014/15 den Bann mit einem 104:47-Heimsieg brachen, hatten sie das Kunststück fertiggebracht, der jeweils mit einer "Oldie-Truppe" angetretenen DT Ronsdorf gleich dreimal in Folge auf den Leim zu gehen. Das aktuelle Team der Adler ist mit dem der Wuppertaler absolut vergleichbar - allerdings nur hinsichtlich seiner Altersstruktur. Einige Leistungsträger der Essener sind zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber immer noch gut. "Das sind Jungs, die können Basketball spielen", bestätigt Oehmen. Im seit Sonntag 34-jährigen Nikola Jovanovic steht sogar ein ehemaliger Ronsdorfer im Kader der Gäste. Der extrem ausgefuchste ehemalige Akteur des Zweitligisten ETB SW Essen ist nur einer von zahlreichen Spielern, die es einem unaufmerksamen Kontrahenten böse besorgen können: Auch Spielertrainer Sebastian Rathjen (34 Jahre) und Scharfschütze Tom Doll (34) sowie die noch voll im Saft stehenden Kevin Kern (26), Marvin Jahn (22), Carsten Bartels (27) und der endlich spielberechtigte Ex-Düsseldorfer Dijon Smith (27), für Oehmen "einer der richtig guten Center in der Liga", haben allesamt bereits auf Bundesliga-Niveau ihr Können unter Beweis gestellt.

Beim Blick auf die Statistik fällt Grevenbroichs Trainer zudem auf: "Die haben sieben Leute im Team, die potenziell zweistellig punkten können." Daraus folgert er messerscharf: "Die steigen nicht ab." Ihm ist jedoch auch die große Schwäche der Adler nicht verborgen geblieben: "Im vierten Viertel fallen die in ein brutales Loch." Zuletzt erst im daheim mit 83:87 verlorenen Match gegen Ibbenbüren gab der Aufsteiger im Schlussdurchgang (15:28) den zum Greifen nahen Sieg noch aus der Hand. Nicht anders war das bei den deutlichen Niederlagen in Dorsten (11:26 im vierten Viertel) und gegen Herford (11:24). Die taktische Ausrichtung ergibt sich für Oehmen damit fast von selbst: "Wir werden das Tempo von Beginn an extrem hochhalten."

Die Vorbereitung auf die Partie verlief freilich alles andere als optimal: Da Femi Oladipo nach Beendigung seiner zwei Spiele dauernden Hilfsmission am Montag wieder zurück nach Berlin geflogen ist (Oehmen: "Wie es weitergehen könnte, besprechen wir in den nächsten Tagen."), Raed Mostafa in der Bundeshauptstadt eine Seminarwoche ableistet, Simon Bennett erst am Freitag aus den USA zurückkehrt und sich Lennard Jördell mit einer gegen Münster erlittenen Verletzung am Sprunggelenk herumplagt, trainierten die Elephants unter der Woche nur zu siebt. Weil am Montag nur die vier Importspieler ihre Schusseinheiten absolvierten, blieb dem in Grevenbroich auch als Manager tätigen Oehmen genug Zeit, um für Jasper Chiwuzie und James Chute Fahrstunden zu organisieren. "So haben sie wenigstens keine Langeweile und sind sinnvoll beschäftigt."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort