Lokalsport Elephants mühen sich zum zehnten Sieg in Folge

Grevenbroich · Zwar glanzlos, aber nie gefährdet schlagen die Grevenbroicher Regionalliga-Basketballer Recklinghausen mit 83:74.

 Auch ein ausgerenkter Finger konnte ihn nicht stoppen: Marcus Delpeche biss beim Arbeitssieg gegen Recklinghausen auf die Zähne.

Auch ein ausgerenkter Finger konnte ihn nicht stoppen: Marcus Delpeche biss beim Arbeitssieg gegen Recklinghausen auf die Zähne.

Foto: meyer-boudnik

Knapp eine Minute war im Duell des Regionalliga-Tabellenführers Elephants Grevenbroich mit den Citybaskets Recklinghausen noch zu spielen, als Marcus Delpeche zeigte, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Nachdem der zwei Meter große US-Boy in Diensten der Elefanten bei einem Korbleger unsanft in die Werbebande gekracht war, stand sein Finger in einem ganz und gar ungesunden Winkel vom Rest seiner Hand ab. Delpeche schrie vor Schreck und Schmerz - und verpasste trotzdem keine Spielsekunde, nachdem Mitspieler Farid Sadek den Finger kurzerhand wieder einrenkte. Gut möglich, dass diese Szene die einzige ist, die den gut 500 Zuschauern vom 83:74-Sieg der Elephants im Gedächtnis bleiben wird.

Denn die Pflichtaufgabe gegen den Außenseiter aus dem Ruhrgebiet erledigten die Gastgeber mit ihrem zehnten Sieg in Serie weitestgehend unspektakulär. Die Citybaskets erwiesen sich, obwohl sie schon seit über zwei Monaten auf einen Sieg warten, als unangenehmer Gegner und blieben vor allem dank ihrer beiden Scharfschützen Edijs Stiebrins (21 Punkte, 8/11 aus dem Feld) und Christoph Bruns (19, 7/11), die zusammen acht ihrer elf Dreierversuche einschweißten, bis zum Schluss in der Partie. Auch Neuzugang Jarred Jones, der erst unmittelbar vor der Partie zur Mannschaft gestoßen war, feierte mit 14 Punkten, für die er nur sieben Würfe brauchte, und neun Rebounds ein effektives Debüt und verhinderte damit eine schnelle Entscheidung.

So blieb die Partie lange offen, denn die Gäste starteten blitzschnell, Bruns ließ einen ersten tiefen Dreier zur 13:6-Führung fliegen, das erste Viertel ging mit 19:16 an die Gäste. Die konnten ihr Tempo aber nicht halten, mit einem 12:2-Lauf binnen zwei Minuten setzten sich die Elephants zweieinhalb Minuten vor der Halbzeitpause auf 43:32 ab. Der nicht in den Griff zu bekommende Lette Stiebrins verkürzte acht Minuten vor dem Ende mit acht schnellen Punkten im Alleingang zwar noch einmal auf 63:67 - näher sollte Recklinghausen den Elephants, die ihre individuelle und körperliche Überlegenheit am Ende dann deutlich ausspielten, allerdings nicht mehr kommen. Im Gegenzug drückten die starken Guards Gerrell Martin (10/16 für 24 Punkte) und Farid Sadek, der mit 18 Punkten (70 % aus dem Feld), sieben Assists, vier Steals, drei Rebounds und seinem Auftritt als "Mannschaftsarzt" einen tollen All-Around-Auftritt hinlegte, aufs Gas und bauten die Führung bis zum 83:74-Endstand zwei Minuten vor Schluss aus.

Dass Marcus Delpeche kurz darauf trotzdem auf die Zähne biss und seinen Finger von Sadek wieder einrenken ließ - nicht einmal der sonst so hartgesottene Coach Hartmut Oehmen wollte dabei hinsehen -, vor Schreck einmal kurz in die Höhe sprang und danach wie selbstverständlich wieder auf das Feld spazierte, bewies, dass die Grevenbroicher nicht gewillt waren, im Kampf um den Meistertitel irgendetwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade defensiv müssen sie in den kommenden Wochen aber zulegen: Hintereinander geht es nun zum TV Ibbenbüren (Tabellenfünfter), gegen die WWU Baskets Münster (2.), zu den Giants Düsseldorf (4.), gegen die Hertener Löwen (3.) und gegen die BG Hagen (6.), bevor im Saisonfinale bei der BBG Herford (8.) der ganz große Wurf gelingen soll.

(NGZ)
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