Lokalsport Elephants machen nicht mehr als nötig

Grevenbroich · Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich starten mit einem unge-fährdeten 90:76-Heimsieg über den TV Salzkotten in die Rückrunde.

 Ab durch die Mitte: Auf dem Weg zum Korb ist der Grevenbroicher Max Boldt auch nicht von Hanno Kretschmann aufzuhalten. Spalier stehen Thomas Stukenberg (l.) und Malcolm Delpeche (r.).

Ab durch die Mitte: Auf dem Weg zum Korb ist der Grevenbroicher Max Boldt auch nicht von Hanno Kretschmann aufzuhalten. Spalier stehen Thomas Stukenberg (l.) und Malcolm Delpeche (r.).

Foto: Christina Eri

Einem guten Pferd sagt man ja bekanntlich nach, dass es nur so hoch springt, wie es gerade muss. Inwieweit diese Redensart auch auf Elefanten zutrifft, wäre zu klären. Fakt ist jedoch, dass sich die Basketballer aus Grevenbroich zum Rückrundenauftakt der Regionalliga West exakt so verhielten. Mit dem letztlich ungefährdeten, aber ergreifend unspektakulären 90:76-Heimsieg (Halbzeit 42:30) über den TV Salzkotten bauten sie ihre Serie auf 10:0-Zähler in Folge aus und bleiben damit dem punktgleichen Tabellenführer WWU Baskets Münster (86:44 gegen die BG Kamp-Lintfort) dicht auf den Fersen.

Wahrscheinlich war es auch vermessen, den Elephants nach den zurückliegenden Festspielwochen schon wieder ein Spektakel abzuverlangen. Natürlich vermittelte vor allem Topscorer Gerrell Martin mitunter den Eindruck, als habe er seinen Bummel über den Weihnachtsmarkt nur mal kurz unterbrochen, doch was ist einem Spieler mit diesem Arbeitsnachweis vorzuwerfen: Der US-Profi legte in 35:49 Minuten auf dem Parkett 31 Punkte auf, kam aus dem Feld auf eine Wurfquote von 70,6 Prozent (12/17 Würfe) und nutzte von jenseits der Drei-Punkte-Linie vier von fünf Versuchen (80%). Beeindruckend. Die ohne ihren verletzten Spielmacher Matthias Finke angereisten Ostwestfalen erwiesen sich zwar als extrem unbequemer Kontrahent, liefen - abgesehen von einer kurzen Phase zu Beginn - aber stets einem Rückstand hinterher.

Die Masche blieb dabei immer gleich: Immer dann, wenn die Elephants ihre Muskeln spielen ließen, zogen sie davon, lagen mit bis zu 14 Punkten vorne - und schalteten in der Folge zwei Gänge zurück. Daraufhin schlossen die in dieser Saison ganz ohne Imports spielenden "Sälzer" auf, lagen zur Mitte des dritten Viertels nach einem Dreier von Jan-Philip Dübbelde sogar nur mit 42:46 (25.) zurück. Prompt zog Grevenbroich an, sorgten Malcolm Delpeche (2), für den wie für Marko Boksic am Ende 17 Punkte zu Buche standen, Martin (4) und Boksic (2) dafür, dass die Jungs von der Erft keine zwei Minuten später wieder mit 54:44 (27.) führten. Es ehrt die Gäste, bei denen der am kommenden Wochenende beim Kooperationspartner Paderborn Baskets in der Pro A aktive Fritz Hemschemeier (18 Jahre) einen starken Eindruck hinterließ, dass sie bis zum Schluss nichts von ihrer Intensität verloren. Eine wirkliche Chance, ihrem Sieg vor Wochenfrist bei den Hertener Löwen eine weitere Überraschung anzufügen, hatten sie indes nie. Dafür waren die Elephants, selbst ohne den geschonten Center Lennard Jördell (Bänderdehnung), schlichtweg eine Nummer zu groß.

Obwohl sich Coach Hartmut Oehmen gezwungen sah, in der vierten Minute des dritten Abschnitts eine seiner ganz seltenen Auszeiten zu nehmen, hatte er zu keiner Phase der Partie Sorge, dass seine Schützlinge patzen könnten. Sein Tipp zur Halbzeitpause: "Wir gewinnen mit 18 Punkten Unterschied." Das gelang allerdings nicht - eine derartig deutliche Niederlage hätte der TVS, für den neben Dübbelde (18) auch Felix Wenningkamp (14), Rolf Gees (13), und Eike-Simon Kerfs (10) zweistellig punkteten, aber auch nicht verdient gehabt.

Derweil sind Münster und Grevenbroich an der Spitze einen weiteren Rivalen los. Die BG Hagen unterlag in Herford mit 68:73 und hat jetzt schon vier Niederlagen mehr auf ihrem Konto als das Führungsduo.

(NGZ)
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