Lokalsport Elephants-Krimi macht Lust auf mehr

Grevenbroich · Regionalliga-Basketballer aus Grevenbroich schlagen im Saisondebüt die Hertener Löwen mit 69:67.

Nach dem Abgang des "Fliegenden Postboten" Nico Zimmermann beschäftigen die Regionalliga-Basketballer der NEW' Elephants in Bastian Becker und Simon Bennett nur noch zwei Beauftragte für den gepflegten Partyspaß nach getaner Arbeit. Allen Grund, den Bügelverschluss der vom neuen Trikotsponsor Bolten Alt spendierten Bierflaschen ploppen zu lassen, hatten die Grevenbroicher aber bereits nach dem von rund 600 Zuschauern verfolgten Saisondebüt gegen die Hertener Löwen. Nach 40 ungemein intensiven und phasenweise hochklassigen Spielminuten retteten die Gastgeber einen knappen, jedoch verdienten 69:67-Erfolg (Halbzeit 42:28) über die Zeit.

Den von Trainer Hartmut Oehmen in Absprache mit seinen Feierbiestern vorsichtshalber anberaumten Mannschaftsabend ("Vorher haben wir noch nie ein Spiel verloren.") sollte indes vor allem Sharif Watson nutzen, um seine Mannschaftskollegen besser kennenzulernen. Denn der erst vor anderthalb Wochen verpflichtete US-Amerikaner lief in knapp 30 Minuten auf dem Feld, die er mit bescheidenen sieben Punkten (3/8 Würfe aus dem Feld), vier Rebounds und einem geblockten Wurfversuch füllte, viel zu oft mit fast sichtbaren Fragezeichen im Gesicht herum. "Er hat nicht gut gespielt", räumte Oehmen ein, fügt allerdings erklärend hinzu: "Man muss auch sehen, dass er in Schall, Hughes und Petrovcic überragende Jungs gegen sich hatte." Umso besser lief es für Watsons Teamkameraden - besonders in der ersten Hälfte: Obwohl neben Watson im mächtigen Jasper Chiwuzie und in Rückkehrer Raed Mostafa zwei weitere Neuverpflichtungen in der Startformation standen, harmonierten die Elephants schon gut, und zwar auf beiden Seiten des Parketts. Der Lohn: Mit einem gelungenen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie sorgte der entschlossen wirkende und von den Löwen schließlich sogar gedoppelte Marko Boksic (mit 16 Punkten Topscorer des Abends) kurz nach Beginn der zweiten Hälfte sogar für eine 17-Punkte-Führung der Hausherren (45:28/21.). Entschieden war das Duell mit dem Absteiger aus der Pro B, der seinem erlesenen Kader nach dem überraschenden Ausstieg von Rishi Kakad im Engländer Kofi Josephs erwartungsgemäß wieder den sechsten Importspieler zugefügt hatte, damit freilich noch nicht. Herten kam auf, "weil wir nicht mehr verteidigt haben", bemängelte Oehmen, dem vor allem der Verlust der Oberhoheit an den Brettern (32 Rebounds für die Elephants, 42 für die Gäste) sauer aufstieß. Auch der unter großem Trainingsrückstand leidende Raed Mostafa baute nach dem Seitenwechsel enorm ab. Als der Litauer Lukas Kazlaukas, der sich in der Regiezentrale mit dem Grevenbroicher Spielmacher Farid Sadek (stand die vollen 40 Minuten auf dem Feld) verbissene Zweikämpfe lieferte, in der 35. Minute mit zwei Freiwürfen einen 9:0-Lauf der Löwen mit den Punkten zum 56:59 krönte, schien den Elephants der schöne Sieg zu entgleiten.

Doch die Schlossstädter, die bemerkenswert schlecht trafen (4/18 Dreier), kämpften: 22 Sekunden vor Schluss verkürzte Petrovcic für Herten trotzdem auf 65:67. Anstatt die Uhr danach einfach herunterticken zu lassen, passte der sichere Freiwurfschütze Bennett den Ball ohne Not zu Lennard Jördell, prompt foulten die Löwen und schickten damit den Center (verwandelt nur die Hälfte seiner Freiwürfe) an die Linie. Aber diesmal traf Jördell doppelt zum 69:65. Und als Bennett fünf Sekunden vor dem Ende Josephs erfolgreich am Wurf hinderte, war der erste Saisonsieg perfekt.

(NGZ)
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