Lokalsport Elephants können alles gewinnen - oder verlieren

Grevenbroich · Mit der Partie in Ibbenbüren beginnen für den Spitzenreiter der Basketball-Regionalliga die "Wochen der Wahrheit".

 So war es im Hinspiel: Trainer Hartmut Oehmen sieht ganz entspannt, wie Gerrell Martin (r.) Ibbenbürens Kai Patte das Nachsehen gibt.

So war es im Hinspiel: Trainer Hartmut Oehmen sieht ganz entspannt, wie Gerrell Martin (r.) Ibbenbürens Kai Patte das Nachsehen gibt.

Foto: Christina Eri

Der Februar könnte für die Regionalliga-Basketballer der NEW' Elephants zum Schicksalsmonat werden - 28 Tage, in denen sie im Aufstiegskampf alles gewinnen, aber eben auch alles verlieren können. Los geht es morgen Abend (19 Uhr) mit dem Spiel bei den im Moment fast unschlagbaren AOK Ballers Ibbenbüren (elf Siege in Folge), an Karneval ist frei, dann folgt daheim das Topspiel gegen Münster (17. Februar) und zum Abschluss wartet der schwere Gang zum Lokalrivalen ART Giants Düsseldorf (24. Februar). Zwar stehen im März noch drei weitere Partien aus, doch für Trainer Hartmut Oehmen ist klar: "Sollten wir die nächsten drei Spiele gewinnen, lassen wir uns der Titel nicht mehr nehmen."

Aber schon in Ibbenbüren sind die Elephants maximal gefordert. "Das wird sehr, sehr schwer", sagt Oehmen, der die Hausherren leistungsmäßig in eine Kategorie mit Münster einordnet. Mit der seltsam kleinmütigen und verunsichert wirkenden Truppe vom Hinspiel, die an der Erft chancenlos mit 77:95 unterlag, hat die aktuelle Mannschaft rein gar nichts mehr zu tun. Der "tvi" erinnert nun wieder verteufelt an das Team, das die Liga, angeführt von dem fantastischen Rishi Kakad (kam erst im Januar), auch schon im Vorjahr ab der Weihnachtspause aufgemischt hatte. Dabei hat sich im Kader von Coach Marc Pohlmann gar nicht so viel verändert: Für Michael Jr Harvey (aus familiären Gründen zurück in die USA) kam Denzel Johnson.

Der 1,90 Meter große Combo-Guard von der Santa Clara University in Kalifornien markiert pro Spiel im Schnitt 20,6 Punkte und ist damit der Kopf einer, so Oehmen, "brutal starken Starting Five". Zu der gehört auch der "Streetballer" Omar Zemhoute. "Ein Zocker", weiß Oehmen. Topscorer im Post der Gastgeber ist Albert del Hoyo. Der 1,92 Meter große Spanier enttäuschte im Hinspiel zwar, legt aber über die gesamte Saison gesehen mit herausragenden Quoten durchschnittlich 20,4 Zähler auf. Oehmen: "Er ist kompletter Spieler, vor ihm hatte ich meine Jungs schon vor dem Match in Grevenbroich ausdrücklich gewarnt." Für die nötige Präsenz an den Brettern sorgen der zweiligaerfahrene Benjamin Fumey (16,4 Punkte) und der 2,07 Meter große Niederländer Meikel Post. So fertigte Ibbenbüren in der von der Konkurrenz gefürchteten Sporthalle Ost Düsseldorf mit 81:59 ab, gewann in Herten - sogar ohne Fumey - mit 91:82 und holte Münster mit einem 90:81-Auswärtssieg von der Spitze.

So gerne die Elephants ihre eigene auf mittlerweile zehn Siege in Folge angewachsene Serie ausbauen würden, "das hätte auf jeden Fall einen psychologischen Effekt", hält Oehmen das Duell mit Münster für die wichtigere Aufgabe. "Ein Sieg in Ibbenbüren nützt uns gar nichts, wenn wir dann gegen Münster verlieren." Unterliegen seine Schützlinge dagegen in Ibbenbüren und schlagen danach Münster, wären sie wieder Tabellenführer. Mit derlei Planspielen mag Oehmen seine Mannschaft indes nicht zusätzlich belasten. Sein Eindruck: "Natürlich wissen wir, worum es geht. Aber wir sind trotzdem recht entspannt."

Sorgen macht er sich lediglich um Marcus Delpeche: Dessen Ringfinger war gegen Recklinghausen aus dem Gelenk gekugelt. Gebrochen ist zwar nichts, doch die Schmerzen sind enorm. Zudem erlitt er bei einer harten Trainingskollision mit Max Boldt eine Jochbeinprellung. Was uns nicht umbringt ...

(NGZ)
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