Basketball Elephants feiern mit 1000 Fans ein Basketball-Fest

Grevenbroich · Zum Saisonabschluss schlägt der Regionalligist die SG Euskirchen mit 118:93.

 Zwei Meister ihres Fachs im direkten Duell: (v.l.) Euskirchens Phil Godfrey, mit 50 Punkten bester Schütze der Partie im "Elephants-Dome", und Nick Larsen, Spielmacher der Grevenbroicher Basketballer.

Zwei Meister ihres Fachs im direkten Duell: (v.l.) Euskirchens Phil Godfrey, mit 50 Punkten bester Schütze der Partie im "Elephants-Dome", und Nick Larsen, Spielmacher der Grevenbroicher Basketballer.

Foto: Georg Salzburg

Auch nach einer Saison geben die NEW' Elephants Nick Larsen noch Rätsel auf. "Es soll ja Vereine geben, da geht es fünf Minuten vor einem Spiel vor allem um taktische Dinge und Spielsysteme", sagte der langjährige Aufbauspieler des ProB-Ligisten Dragons Rhöndorf vor dem Match seines neuen Klubs gegen die SG ErftBaskets Euskirchen, um dann schmunzelnd anzufügen: "In Grevenbroich dagegen ging es vor dem letzten Saisonspiel fast ausschließlich ums Marketing."

In der Tat überließ Coach, Manager und Werbefachmann Hartmut Oehmen am Samstag beim 118:93-Erfolg (Halbzeit 59:48) über den Lokalrivalen nichts dem Zufall. Mit einem drehbuchreifen Auftritt bereiteten die Grevenbroicher Regionalliga-Korbjäger 1000 Zuschauern (!) einen unterhaltsamen Sportabend. Angelehnt an Arnold "Terminator" Schwarzenegger brachte die Mannschaft den "Elephants-Dome" bereits vor Spielbeginn mit dem auf einem Plakat gebannten Versprechen "We'll be back!" zum Kochen. "Wie die Leute darauf abgegangen sind, habe ich noch nie erlebt", wunderte sich selbst der an Verrücktheiten gewöhnte Oehmen.

Cut, um in der Filmsprache zu bleiben, und sofort weiter zum nächsten Höhepunkt: Geburtstagskind Simon Bennett eröffnete die Partie und die Feiern zum "30." mit einem gelungenen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie (am Ende standen für den Kapitän 26 Zähler und 6/8 Dreier zu Buche) zum 3:0. Nick Larsen und Davon Roberts packten die Körbe zur 7:0-Führung drauf, was Euskirchens Trainer Stefan Schäfer nach gerade mal 54 Sekunden zu einer Auszeit zwang. Zwar waren die Baskets schon vor dem Spiel abgestiegen, doch verprügeln lassen wollte sich der Neuling im Erft-Duell nun auch nicht. Das imaginäre Drehbuch sah darum den Auftritt von Phil Godfrey vor: Der US-Amerikaner ist auch mit seinen 34 Jahren noch ein begnadeter Shooter. Der ehemalige Scharfschütze der NVV Lions Mönchengladbach schoss im kuscheligen "Elephants-Dome" förmlich die Lichter aus. Die Zahlen eines famosen Vortrags: 50 Punkte, 10/13 Dreier und eine Wurfquote von unfassbaren 78,3 Prozent.

Gemeinsam mit dem "fliegenden Postboten" Nicolas Zimmermann (18), mit dem Oehmen nach der Partie umgehend das Gespräch suchte, sowie Lotola Otshumbe (16) sorgte er dafür, dass die Gäste bis ins dritte Viertel hinein dranblieben. "Die haben sich hier den Hintern aufgerissen, als ob es für sie noch um den Klassenerhalt ging", stellte Oehmen fest. Vorbildlicher Kampfgeist, der für den Unterhaltungswert dieser Basketball-Party natürlich Gold wert war. Schön, dass auch das äußerst erfahrene Schiedsrichtergespann um Guido Radtke mitspielte und die Begegnung laufen ließ. Den personell ungemein tief besetzten Schlossstädtern, für die in Simon Bennett, Marko Boksic (17), Dainius Zvinklys (15), Markus Hallgrimson (14), Nick Larsen und Jo Lange (beide 11) gleich sechs Akteure in zweistellige Punkteregionen vorstießen, hatten die ErftBakets auf Dauer freilich nicht wirklich viel entgegenzusetzen. Spätestens nach dem Dunk von Dainius Zvinklys und dem folgenden Dreier von Markus Hallgrimson zum 89:69 (30.) war die Angelegenheit gelaufen.

Zwei Höhepunkte blieben indes noch: Marvin Kruchen machte mit dem Korb zum 101:80 (35.) mal wieder die 100 voll. Farid Sadek, 3:20 Minuten vor Schluss für Simon Bennett gekommen, markierte beim Comeback nur vier Monate nach seiner Knie-OP, umrankt von stehend dargebrachten Ovationen, das 113:86 (38.). Happy End. Vorhang. Und der stolze "Regisseur" Hartmut Oehmen bilanzierte lachend: "Wer kann, der kann."

(NGZ)
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