Lokalsport Elephants beantragen einstweilige Verfügung

Grevenbroich · Der Westdeutsche Basketball-Verband hat Grevenbroichs Widerspruch gegen die Neuansetzung der Liga-Partie in Herford zurückgewiesen.

 Elegant: Der Pokalauftritt der Elephants heute Abend bei den Telekom Baskets II wird für den in Bonn lebenden Raed Mostafa zum Heimspiel.

Elegant: Der Pokalauftritt der Elephants heute Abend bei den Telekom Baskets II wird für den in Bonn lebenden Raed Mostafa zum Heimspiel.

Foto: Lukas Boudnik

Die NEW' Elephants lassen sich nichts gefallen. Zwar bleibt der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) bei seiner Entscheidung, die am 29. Oktober wegen eines beschädigten Spielbretts abgesagte Partie der Basketball-Regionalliga West zwischen der BBG Herford und Grevenbroich für Totensonntag, den 20. November (19 Uhr) neu anzusetzen, doch die Zurückweisung ihres Widerspruchs hat die Schlossstädter nur noch entschlossener gemacht.

Heute Morgen beantragt der von Geschäftsführer Hubert Fußangel vertretene Vorstand des ehemaligen Zweitligisten beim Rechtsausschuss des WBV eine einstweilige Verfügung gegen diese Entscheidung. "Denn das Spiel am Sonntag würde ein Präjudiz, ein Art Vorentscheidung, schaffen", erklärt der für die Elephants als Trainer und Manager tätige Hartmut Oehmen nach der Konsultation eines renommierten Rechtsexperten. Die eigentliche Berufung muss innerhalb einer Woche, ihre Begründung innerhalb von 14 Tagen beim Verband eingegangen sein. In der Vorstandsetage der Schlossstädter sei man sich absolut einig, versichert Oehmen: "Selbst wenn wir am Sonntag in Herford antreten müssen und dann gewinnen, legen wir Berufung ein. Das ist für uns jetzt eine grundsätzliche Sache. Es geht einfach nicht, dass es Regeln gibt, die offensichtlich keinen interessieren." Dabei teilen die Elephants sogar die Auffassung des beim WBV als Vizepräsident für den Spielbetrieb und die Spielorganisation zuständigen Lothar Drewniok, dass die Vorschriften einer Ausschreibung nicht höher zu bewerten seien als das Verbot einer Kommune. "Wenn die Stadt Herford dem Verein tatsächlich verboten hat, das Spielbrett in eigener Regie auszutauschen, kannst du nichts machen", räumt Oehmen ein. Was ihn allerdings gehörig irritiert, ist, "dass der WBV-Sportwart in seiner Entscheidungsbegründung Tatsachen einfach ignoriert." Dass der BBG Herford, wie es in der Erklärung zur Neuansetzung der Partie von WBV-Spielleiterin Sabine Nowara explizit heißt, kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden könne, sei überhaupt nicht relevant. "Denn das dies die Voraussetzung sei, um auf Spielverlust entscheiden zu können, davon steht in Paragraf 38d der Spielordnung nichts. Bei nachgewiesenem schuldhaften Verhalten kann lediglich noch zusätzlich eine Ordnungsstrafe verhängt werden." Zudem hätten die beiden anwesenden Schiedsrichter inzwischen unter Zeugen bestätigt, dass es sich bei dem von Herforder Seite angebotenen Ersatzbrett um ein an einer Seitenwand montiertes Holzbrett gehandelt habe. "Das entspricht aber gleich in drei Punkten nicht der Ausschreibung. Darauf geht der Sportwart mit keiner Silbe ein."

Mit der Neuansetzung greift der Verband auch massiv ins Privatleben der Spieler ein. So hatte Jasper Chiwuzie das eigentlich spielfreie Wochenende für einen Kurztrip in seine englische Heimat nutzen wollen. Oehmen: "Und die Flüge zu stornieren oder umzubuchen, ist teurer als die Tickets verfallen zu lassen." Da sowohl die Elephants (heute in Bonn) als auch Herford (morgen in Dortmund/2. Regionalliga) auch noch im WBV-Pokal ran müssen, sieht Oehmen sogar den Tatbestand der Wettbewerbsverzerrung erfüllt. "Bonn II ist wirklich 'ne Nummer!" Und der Bus nach Herford koste mehr als die 250 Euro fürs Nichtantreten ... Das Match einfach sausen zu lassen, sei indes keine Option, beruhigt der Manager.

(NGZ)
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