Lokalsport Eine Niederlage, die besonders schmerzt

Korschenbroich · Der Handball-Drittligist TV Korschenbroich stemmt sich mit allen Mitteln gegen die SG Schalksmühle-Halver, kann die 26:27-Heimniederlage aber nicht verhindern. An den Klassenverbleib glaubt in der Waldsporthalle niemand mehr.

 Aufopferungsvoll warf sich der Korschenbroicher Steffen Brinkhues (r.) immer wieder in die Deckung der Gäste. Sechsmal traf er, kurz vor Schluss zerschellte er aber an den Schalksmühlern Todor Ruskov (l.) und Luca Sackmann.

Aufopferungsvoll warf sich der Korschenbroicher Steffen Brinkhues (r.) immer wieder in die Deckung der Gäste. Sechsmal traf er, kurz vor Schluss zerschellte er aber an den Schalksmühlern Todor Ruskov (l.) und Luca Sackmann.

Foto: m. müller

Mit dem 26:27 (10:13) gegen die SG Schalksmühle-Halver hat der TV Korschenbroich nun 21 seiner 25 Saisonspiele in der Dritten Handballliga verloren. So weit, so schlecht. Doch obwohl man sich in der Waldsporthalle ans Verlieren längst gewöhnt hat, tat diese 21. Pleite dem Korschenbroicher Handballherz irgendwie besonders weh. "Nicht, weil uns die zwei Punkte irgendetwas gebracht hätten", sagt Kai Faltin, Sportlicher Leiter des Schlusslichts, "sondern weil die Mannschaft wirklich gekämpft hat."

Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass der nicht mehr zu verhindernde Abstieg mit jeder Woche greifbarer wirkt. Vielleicht ist der große Druck, dem die junge Mannschaft in dieser Saison nicht gewachsen sein konnte, weg. Sicherlich lag es auch daran, dass die Gäste auf fünf ihrer besten Spieler verzichten mussten und mit einer Rumpftruppe nach Korschenbroich gefahren waren, wie Trainer Stefan Neff erklärte: "Wir hatten heute teilweise mehr Verbandsliga- als Drittligaminuten auf dem Buckel." Fakt ist aber: So wie am Samstagabend hat TVK-Coach Ronny Rogawska seine Schützlinge seit Langem nicht mehr spielen sehen. "Mein Fazit zum Spiel fällt heute mal ein bisschen anders aus als sonst", sagte der zum Saisonende scheidende Däne, der sicherlich eine Menge zu der spannenden und wechselhaften Partie hätte sagen können. Er beschränkte sich aber auf das: "Die Mannschaft hat Herz gezeigt. Sie hat fantastisch gekämpft und deshalb bin ich sehr stolz auf sie. Wir wollen die Spielfläche mit Charakter verlassen, sei es zu Hause oder auswärts."

Viel hatte dabei wirklich nicht zu einem Sieg gefehlt. Angeführt von Philipp Schneider, der sechs Tore und ein tolles Spiel machte, und einem starken Torwart Felix Krüger (16 Paraden) kämpfte sich der TVK zurück in ein Spiel, das sie an vielen anderen Tagen in dieser Saison hoch verloren hätten. Denn nachdem bis zum 10:10 in der 28. Minute alles offen war, reichten zwei total unkonzentrierte Minuten bis zur Pause, um die Gäste auf 13:10 erhöhen zu lassen. Das egalisierte der TVK kurzzeitig, dennoch zog Schalksmühle auf 17:13 weg (38.). Weil Gertjan Bongaerts gleichzeitig auch noch eine Zeitstrafe erhielt, sprach rein gar nichts mehr für das Schlusslicht, das aber vorbildlich ackerte und knapp eine Minute vor Schluss sogar in Führung lag (26:25). Nachdem Dominik Spannekrebs per Siebenmeter ausglich, warf sich der bereits angeschlagene Korschenbroicher Steffen Brinkhues geradezu waghalsig in die Schalksmühler Deckung. Wie sehr er und der TVK den Siegtreffer wollten, war spürbar. Doch Brinkhues zerschellte an einem Abwehrfelsen namens Todor Ruskov und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, während Luca Sackmann im Gegenstoß das Siegtor warf. "Das Spiel stand bis zum Schluss auf Messers Schneide. Wir wissen, dass auch ein bisschen Glück dazugehört. So ein Spiel verlierst du halt, wenn du unten stehst", gab Gästecoach Neff zu.

Für zwei Heimspiele darf sich der TVK noch Drittligist nennen. "Wir würden uns so gerne mit einem Sieg von den Fans verabschieden", sagt Ronny Rogawska. Wenn sein TVK so weiterkämpft, wird ihm das gegen Lemgo oder Ahlen auch gelingen. Ob dann überhaupt noch Fans in die Waldsporthalle kommen, ist angesichts einer erneuten Minuskulisse von kümmerlichen 233 Zuschauern eine andere Frage.

(NGZ)
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