Lokalsport Eine Bewährungsprobe

Neuss · 3. Handball-Liga: Tabellenführer Neusser HV muss morgen zur Reserve von GWD Minden - für Trainer Ceven Klatt eine unangenehme Aufgabe

 Christopher Klasmann (hinten) und Matthias Bahn sind morgen Nachmittag mit dem Neusser HV bei GWD Minden II gefordert.

Christopher Klasmann (hinten) und Matthias Bahn sind morgen Nachmittag mit dem Neusser HV bei GWD Minden II gefordert.

Foto: A. Woitschützke

Die Tabelle lügt nicht, lautet eine dieser immerwährenden Sportweisheiten. Die der 3. Handball-Liga West weist den Neusser HV mit 6:0 Punkten als Spitzenreiter aus, während die Bundesliga-Reserve des TSV GWD Minden zu den Teams zählt, die noch keinen Zähler auf der Habenseite haben.

Trotzdem spricht NHV-Trainer Ceven Klatt mit Blick auf das morgige Gastspiel (17 Uhr, Sporthalle der Hauptschule Dankersen) von einer unangenehmen Aufgabe. "In Minden zu spielen ist immer sehr schwer", sagt Klatt, "und die 0:6 Punkte erschweren das Ganze noch." Denn er rechnet damit, dass sein Kollege Markus Ernst alles daran setzen wird, im zweiten Heimspiel diese Bilanz aufzubessern. Und das, schlussfolgert der NHV-Trainer, bedeutet, "dass die gegen uns bestimmt einige Spieler aus dem Bundesliga-Team einsetzen werden." Denn die sind erst in einer Woche (1. Oktober) im Kellerduell beim Bergischen HC wieder gefordert, nachdem der Aufsteiger sich am Mittwoch dem THW Kiel mit 23:34 geschlagen geben musste. Tim Wieling (20) und Marian Michalczik (19) gehören ohnehin zu beiden Kadern. Klatt könnte sich aber vorstellen, dass auch noch andere aus dem Bundesliga-Aufgebot in die Reserve rücken, zumal die grün-weiße A-Jugend morgen Nachmittag zum Bundesliga-Spitzenspiel beim TSV Bayer Dormagen gastiert und deshalb keine Spieler abstellen kann.

Doch Bangemachen gilt nicht auf Seiten des Tabellenführers: "Natürlich wollen wir unseren optimalen Start fortsetzen und in Minden punkten", sagt Klatt, "zumal wir danach noch ein Auswärtsspiel haben." Denn nach der einwöchigen Pause, die die West-Staffel am kommenden Wochenende einlegt, sind die Neusser beim Longericher SC (8. Oktober, 18 Uhr) zu Gast. "Aber damit beschäftigen wir uns erst, wenn wir Minden erfolgreich hinter uns gebracht haben", sagt Klatt.

Für dieses Unterfangen steht ihm voraussichtlich sein kompletter Kader zur Verfügung. Was die morgige Aufgabe trotzdem schwierig erscheinen lässt, weiß er auch: "Minden bevorzugt eine 3-2-1-Deckung. Das ist immer unangenehm, vor allem, weil man nur selten gegen eine solche Abwehr spielt und dies auch entsprechend selten trainiert." Seine eigene Defensivformation, bislang der Garant für alle drei Saisonsiege, müsse vor allem Christopher Kunisch in den Griff bekommen, "der ist der Dreh- und Angelpunkt des Mindener Spiels."

Die Ostwestfalen, die die vergangene Saison auf dem vierten Tabellenplatz vier Punkte besser als der NHV abschlossen, sind noch nicht recht in Tritt gekommen: Zum Auftakt verloren sie bei Aufsteiger Ahlen mit 20:23, das erste Heimspiel gegen Dormagen mit 25:30 und danach in Hagen mit 26:32. "Aber für diesen Sieg brauchte Hagen seine bisher beste Saisonleistung", zollt Klatt dem Gegner Respekt.

(NGZ)
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