Lokalsport Ein Tillmann siegt immer

Neukirchen · Diesmal war es Frederic Tillmann, der seinem "Heimspiel" bei den Gut Neuhaus Indoors mit zwei Siegen seinen Stempel aufdrückte.

 Frederic Tillmann drückte den Gut Neuhaus Indoors seinen Stempel auf: Der Hausherr gewann das Mächtigkeitsspringen als auch das Hallenderby, nur im gestrigen Großen Preis ging er mit seinem Pferd Claus-Dieter (Foto) leer aus.

Frederic Tillmann drückte den Gut Neuhaus Indoors seinen Stempel auf: Der Hausherr gewann das Mächtigkeitsspringen als auch das Hallenderby, nur im gestrigen Großen Preis ging er mit seinem Pferd Claus-Dieter (Foto) leer aus.

Foto: L. berns

Es war das Wochenende von Frederic Tillmann. Der Springreiter hinterließ bei den 14. Gut Neuhaus Indoors große Hufabdrücke im Sand. Zum dritten Mal in Folge siegte der 37-Jährige im Rheinischen Hallenderby. Nachdem er bereits 2015 und 2016 den Publikumsrenner der Indoors gewonnen hatte, triumphierte er am Samstagabend erneut - wie schon 2015 im Sattel von Quandor de Pilenie.

Die beiden waren im Umlauf des S**-Springens mit Stechen als einziges Paar fehlerfrei geblieben. Bei keinem der Derby-Hindernisse kamen Tillmann und der 13-jährige braune Wallach wirklich in Bedrängnis. "Das war eine souveräne Runde, die hat sich toll angefühlt", freute sich der Sieger, der im Parcours auf Nummer sicher geritten war. "Quandor hat super mitgemacht." Damit ging die Strategie von Tillmann auf, denn alle anderen kassierten in dem ans legendäre Deutsche Springderby angelehnten Springen Fehler, so dass das Stechen wegfiel.

So erging es zum Beispiel dem Liedberger Marc Boes, der Zweiter wurde. Der gebürtige Belgier, der seit Jahrzehnten im Rhein-Kreis beheimatet ist und einst für den legendären Hans-Dieter Hoster ritt, hatte auf dem 14-jährigen Wallach Bocelli einen Abwurf. Dabei hätte die Zeit zu einem überlegenen Sieg gereicht. Das Paar war fast sieben Sekunden schneller als Tillmann und Quandor de Pilenie. Derby-Star Gilbert Tillmann erging es ebenso: Auf Hadjib, dem Nachfolger von Hello Max, kassierte er einen Abwurf, landete so im Gesamtklassement auf Platz sieben. "So ist der Sport, es läuft nicht immer optimal", lautete sein Fazit. Mit dem elfjährigen Hadjib war er im vergangenen Jahr Sechster beim Derby in Hamburg.

Gefeiert wurde er trotzdem, ebenso wie alle anderen Reiter. Die Tribünen der großen Reithalle auf Gut Neuhaus waren wieder einmal komplett gefüllt, besonders abends drängten sich Pferdesport-Fans aus ganz Nordrhein-Westfalen in der Halle. Insgesamt waren wieder über 3000 Zuschauer bei den Indoors. Sie bekamen wie erwartet spannenden Spitzensport im Parcours zu sehen. Neben dem Derby war der Freitagabend erneut ein Renner. Einmal mehr für Frederic Tillmann. Denn der Pferdewirtschaftsmeister kostete sein Turnier-Heimspiel so richtig aus: Auch im Mächtigkeitsspringen holte er sich die goldene Schleife. Im Sattel von Chuck Norris übersprang er die Mauer bis einschließlich 2,08 Meter fehlerfrei. Allerdings musste er sich Platz eins dieses Mal teilen. Denn auch der Hesse Alexander Kisselbach und sein Holsteiner Nombrado flogen über diese Höhe. Einer der vielen Gänsehautmomente bei den Indoors. Zur Begeisterung der Zuschauer landete ein weiterer Tillmann auf dem Treppchen: Gilbert Tillmann wurde auf Cocu in dem Spezialisten-Springen Dritter.

Und ein weiterer Reiter aus dem Kreis-Pferdesportverband jubelte am Sonntag: Miguel Bellen-Rodriguez triumphierte im Finale der mittleren Tour. Auf der neunjährigen rheinischen Fuchsstute Great Grace lieferte er eine grandiose Leistung ab und gewann das Punktespringen der Klasse S. Der Nachwuchsreiter vom RV Torfgrafen Bergerhof verwies einen weiteren jungen Reiter auf den Silberplatz: Patrik Sandner (RV Gut Mankartzhof) auf Godiva. Die weiße Schleife für Platz drei ging an Altmeister Marc Boes und Amira Z.

Im Großen Preis am Sonntagnachmittag schnappte sich dann ein internationaler Gast die Siegprämie. Der Mexikaner Jaime Guerra-Piedra, der hierzulande für den RFV Lobberich reitet, blieb sowohl im Umlauf als auch in der Siegerrunde fehlerfrei. Guerra-Piedra war 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta am Start und sogar mal für einen Tag Weltranglisten-Erster. Bei den Indoors legte er auf der Holsteiner-Stute Zamia zwei blitzsaubere Runden hin und sicherte sich so den Sieg. Freuen konnte sich noch mal Marc Boes, der sich mit Bocelli Platz zwei erkämpfte. Hendrik Tillmann auf Conterno auf Platz vier und Gilbert Tillmann mit Hadjib auf Rang fünf komplettierten das tolle Ergebnis aus Sicht der heimischen Fans. Die ehemalige Rheinische Meisterin Franziska Hilgers und ihr Schimmel Corragioso wurden Siebte.

(NGZ)
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