Lokalsport Eberhard Schöler fühlt sich wohl im Klub der Sieger

Kaarst · Während der Tischtennis-Weltmeisterschaft in Düsseldorf feierte der Swathling-Club sein 50-jähriges Bestehen.

 Goldenen Jubiläum des Swathling-Clubs: Diane und Eberhard Schöler (vorne) mit Hans-Jochim Nolten und Margit Freiberg-Nolten.

Goldenen Jubiläum des Swathling-Clubs: Diane und Eberhard Schöler (vorne) mit Hans-Jochim Nolten und Margit Freiberg-Nolten.

Foto: RUST

Besser hätte es nicht passen können. Ausgerechnet zur Tischtennis-Weltmeisterschaft vor der Haustür in Düsseldorf feiert der Swathling-Club sein 50-jähriges Bestehen. Eberhard Schöler hatte es also als Präsident dieser erlesenen Vereinigung nicht weit, um von seinem Wohnort in Kaarst-Holzbüttgen in die Messehalle 9 zum Jubiläums-Empfang zu fahren, dort die rund 200 geladenen Gäste willkommen zu heißen und das Grußwort zu sprechen.

Der Swathling-Club besteht aus weltweit 550 Mitgliedern, allesamt Weltmeister oder Nationalspieler mit herausragenden Erfolgen in der Vergangenheit. Schöler selbst ist mit seinem Vize-Weltmeistertitel von 1969 in München und seinen Bronzemedaillen von 1965 und 1967 nach wie vor international der erfolgreichste deutsche Tischtennisspieler. Seine Frau Diane, die mit 84 Jahren ebenfalls an der Jubiläumsveranstaltung teilnahm, ist die erfolgreichste Doppelspielerin aller Zeiten. In Düsseldorf trafen jetzt viele "lebende Legenden" aufeinander, um sich Erfolgsgeschichten und "Storys" am Rande der Bande aus früheren Zeiten zu erzählen. Mit dabei war auch der 97-jährige Slowake Joe Veselsky. Er ist das einzige noch lebende Gründungsmitglied, das den Club 1967 bei der WM in Stockholm mit aus der Taufe gehoben hat. Eberhard Schöler selbst war zu dieser Zeit noch als Spieler aktiv: "Ich erinnere mich aber gut an die Gründung. Ich kannte sie alle. Es waren alles ehemalige Weltmeister, die den Verein gegründet haben." Bei der Feierstunde in Düsseldorf gaben sich außer Diane Schöler, die mit ihrer Zwillingsschwester Rosalind 1951 und 1954 den Weltmeistertitel im Doppel holte, auch die 60-jährige Französin Claude Bergeret (Mixed-Weltmeisterin 1977 mit dem Franzosen Jaques Secretin) und der 77 Jahre alte japanische Ex-Weltmeister Koji Kimura die Ehre. Unter den rund 170 Gästen waren neben den Schölers auch weitere bekannte Gesichter aus dem Rhein-Kreis zu finden: Die beiden früheren Nationalspieler Hans-Joachim Nolten und Margit-Freiberg Nolten waren ebenso gekommen wie der Holzbüttgener Walter Hafner, der von seiner Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1959 in Dortmund berichtete: "Damals gab es noch keine Schaumgummi-Beläge. Als das aufkam, war das eine Riesenumstellung für uns", sagte er. Auch Ex-Nationalspieler Ralf Wosik, der früher einmal in Kaarst wohnte, feierte mit. Nicht alle, die eingeladen waren, konnten teilnehmen. "Es wären eigentlich noch mehr Mitglieder hier. Die coachen aber gerade ihre Schützlinge nebenan", sagte Schöler mit Blick auf die vielen verdienten Spieler, die mittlerweile in die Trainerrolle geschlüpft sind. Zum Beispiel Bundestrainer Jörg Rosskopf, der parallel in Halle 6 Dimitrij Ovtcharov zum Sieg gegen den Engländer Paul Drinhall coachte.

Ganz ohne aktuelle Tischtennisbilder kam dann auch die von Tradition geprägte Veranstaltung nicht aus. Die Partie von Ovtcharov lief per Live-Stream im Hintergrund auf einer Leinwand. Außer den jährlichen Treffen bei Weltmeisterschaften vergibt der Swathling-Club auch den "Fairplay-Award" für den fairsten Spieler der WM und kümmert sich um Ehemalige, die in Not geraten sind. Das nächste Wiedersehen gibt es dann im kommenden Jahr bei der Mannschafts-WM im schwedischen Halmstadt.

(NGZ)
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