Lokalsport Dormagen erteilt NHV eine Lehrstunde

Neuss · Die A-Jugend des Neusser HV musste sich im Lokalduell gegen den TSV Bayer Dormagen deutlich mit 17:41 geschlagen geben. Die Gäste waren in allen Belangen überlegen und holten sich ihren fünften Sieg im fünften Bundesliga-Spiel.

 Nur selten fanden die Neusser einen Weg, die kompakte Defensive der Dormagener auszuspielen. Hier wird David Mirk Spiekermann von Lars Jagieniak (links) und Lukas Stutzke am Wurf gehindert.

Nur selten fanden die Neusser einen Weg, die kompakte Defensive der Dormagener auszuspielen. Hier wird David Mirk Spiekermann von Lars Jagieniak (links) und Lukas Stutzke am Wurf gehindert.

Foto: Lothar Berns

"Wir hatten uns viel vorgenommen und nichts geschafft", kommentierte NHV-Coach Mark Dragunski die Pleite. Mit 17:41 unterlag die Neusser A-Jugend dem Lokalrivalen aus Dormagen, bereits zur Halbzeit stand es 8:20. Für den NHV bedeutete dies die dritte Niederlage in der Bundesliga West, der TSV bleibt ungeschlagen auf dem zweiten Rang hinter Lemgo.

Schon der Start gelang den Gastgebern nicht so richtig: Während die Neusser ihre ersten drei Angriffe vergaben und auch beim vierten zunächst nur den Pfosten trafen, nutzte der TSV seine Chancen direkt zur 3:0-Führung. Mit dem ersten Treffer fanden die Neusser besser ins Spiel, kämpften sich auf 3:4 und vergaben mehrmals die Möglichkeit zum Ausgleich. Stattdessen konterteten die Gäste, woraufhin Mark Dragunski versuchte, durch eine Auszeit sein Team wieder in die Spur zu bringen. Doch anders als erhofft zogen die Dormagener immer weiter davon und ließen kaum noch einen Wurf aufs eigene Tor zu - wenn, dann war Torwart Janis Boieck meist zur Stelle. "Ab der 10. Minute haben wir eine sehr konzentrierte Abwehrleistung gezeigt", sagte Co-Trainer Peer Pütz. Nach zwanzig Minuten hatten die Gäste ihre Führung bereits auf sieben Treffer (14:7) ausgebaut, auch die zweite Neusser Auszeit brachte keine Wende. Der NHV traf in den letzten zehn Minuten lediglich noch einmal, so dass die Partie bereits nach dem ersten Durchgang entschieden war.

Die zweite Halbzeit verlief fast genauso wie die erste, nur dass beide Teams jeweils ein Tor mehr erzielten. Wieder brauchten die Gastgeber lange, um ins Spiel zu finden: Ganze zehn Minuten dauerte es, bis durch einen Siebenmeter der erste Treffer für die Neusser zum 9:27 fiel. Auf der Neusser Seite Tribüne ließen derweil die Anfeuerungen immer weiter danach, dafür wurde die Kritik am Schiedsrichtergespann immer lauter. Auch Trainer Dragunski beschwerte sich nach einem Pfiff gegen sein Team zu laut und holte sich eine Zwei-Minuten-Strafe ab. "Ich will die Niederlage nicht auf die Schiedsrichter schieben, Dormagen war klar besser", äußerte er sich nach dem Spiel dazu. "Aber jedes Mal, wenn die Jungs wieder sicherer wurden, kam ein Pfiff, wodurch die Mannschaft immer unsicherer wurde."Das Spiel selber brachte nichts Neues mehr, Dormagen blieb bis zum Ende überlegen und holte sich ungefährdet den fünften Saisonsieg im fünften Duell.

"Wir haben eine Lehrstunde vom TSV bekommen, wie man aggressiv und als Team sein Spiel durchzieht", kommentierte Mark Dragunski die Niederlage. "Wir sind noch nicht so stabil, da gehen dann schnell die Köpfe runter, sowas passiert. Wichtig ist nur, dass wir uns schnell wieder fangen." Die Dormagener waren hingegen mehr als zufrieden: "Starke Leistung, die Jungs haben ihr Tempospiel durchgezogen und standen hinten sicher", lobte Peer Pütz. Erik Wudtke, der Sportliche Leiter des TSV, stimmte ihm da zu: "Wir haben durch eine disziplinierte und engagierte Abwehrleistung gewonnen. Wenn wir ähnlich intensiv kämpfen wie unser Gegner, wird sich am Ende unser handballerisches Potenzial durchsetzen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort