Lokalsport Dieses Duell hat das Zeug zu einem Klassiker

Neuss · Im Spiel zwischen Gastgeber SW Köln und SW Neuss geht es um ganz entscheidende Punkte im Abstiegskampf der Hallenhockey-Bundesliga.

 Hoffnungsträger: Philipp Weide kehrt nach langer Verletzungspause in die Mannschaft des HTC SW Neuss zurück.

Hoffnungsträger: Philipp Weide kehrt nach langer Verletzungspause in die Mannschaft des HTC SW Neuss zurück.

Foto: Linda Hammer

Schwarz-Weiß im Duell mit Schwarz-Weiß, Quirinusstadt gegen Domstadt - fast immer, wenn der HTC SW Neuss auf den KKHT SW Köln trifft, geht es um die Wurst. So auch am Sonntag (17 Uhr), wenn sich die beiden Dauerkonkurrenten in der kleinen Brügelmann-Halle am Kuhweg in Niehl im Abstiegsschlager der Hallenhockey-Bundesliga West gegenüberstehen.

Die nicht selten hitzigen Auseinandersetzungen der beiden rheinischen Rivalen haben mittlerweile fast schon klassische Züge: 2010 verderben aufgedrehte Kölner den als Spitzenreiter angereisten Neussern mit einem 2:1-Heimsieg die sofortige Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus. Im Januar 2014 - diesmal in der Halle - rettet der HTC in einer hochemotionalen Partie in Köln Sekunden vor Schluss ein 7:7-Unentschieden und steigt kurz darauf in die 1. Liga auf. Und Anfang Mai gewinnt der spätere Meister aus Neuss im heimischen Jahnstadion vor 750 Zuschauern das Spitzenspiel der 2. Liga mit 3:2 und fängt Köln damit noch auf der Zielgeraden ab.

Immer mit dabei: Philipp Weide. Der inzwischen 33-Jährige ist Spezialist in Sachen Dramatik. Er war in Köln 25 Sekunden vor Schluss der Torschütze zum 7:7. Und 2009 sorgte sein Treffer unmittelbar vor der Schlusssirene im Kellerduell mit dem Düsseldorfer HC für den Sieg des HTC und damit den Klassenverbleib in der Hallen-Bundesliga.

Darum verwundert es nicht, dass sich in dem polnischen Nationalspieler viele Hoffnungen bündeln. In Köln ist er nach monatelanger Verletzungspause (Fußbruch) zum ersten Mal wieder dabei. Und obwohl er davor warnt, "mich jetzt als den großen Heilsbringer zu betrachten", steht für HTC-Teammanager Stephan Busse fest: "Wenn sich an P.W. alle ein Beispiel nehmen und sich mit seiner Energie vollsaugen, mache ich mir keinen Kopf." Natürlich weiß er um die schwarze Serie, die der Mannschaft saisonübergreifend 15 sieglose Partien in Folge beschert hat, "das nagt schon an einem", aber daraus, fordert er, müsse sich eine "Jetzt-erst-recht-Haltung" entwickeln. "Das muss in die Köpfe rein. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn du dem Gegner zeigen kannst: Wir gehören hier hin - und Ihr nicht! So ein dreckiger Sieg in Köln macht auch mal Spaß, darum spielst du ja Hockey." Er erwartet einen Kontrahenten, der mit Schaum vor dem Mund auflaufen wird. "Da musst du clever sein." Und mit Blick auf die bisherigen Auftritte des Neulings in dieser Saison - eine 1:4-Niederlage im Stadtderby gegen RW Köln und eine 7:16-Schlappe gegen Uhlenhorst Mülheim - legt er sich fest: "Die Mannschaft ist um keinen Deut besser als wir. Wenn wir auf die Leistung gegen Krefeld noch ein Schippchen drauflegen, gewinnen wir 8:6."

Während Weide sein Comeback gibt, muss sich Roderick Musters noch ein wenig gedulden. Nach überstandenen Rückenproblemen stieg der feine Techniker am Dienstag ins Hallentraining ein und könnte möglicherweise eine Alternative für das Rückspiel gegen den Düsseldorfer HC am 20. Dezember sein. Busse: "Er hat ein größeres Hallenhockey-Verständnis als der Holländer an sich." Etwas hinter den Erwartungen zurück bleibt dagegen sein Landsmann Arnoud Weehuizen. Busse: "Er zeigt vernünftige Ansätze, aber er hat nicht die richtige Einstellung zum Hallenhockey."

(NGZ)
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