Interview Markus Fothen "Die Tour de France hier in Büttgen - ein Traum!"

Neuss · Büttgen Das Radsportspektakel in Büttgen bot auch Platz für ganz stille Momente. So erzählte der in Vorst lebende Markus Fothen, wie er den Tag erlebte, an dem die Tour de France, die er als Profis viermal auf der Prachtstraße Champs-Élysées in Paris beendet hat, direkt vor seiner Haustür vorbeirollte. Spät diagnostizierte gesundheitliche Probleme und der Ausstieg der deutschen Teams hatten ihn 2013 dazu gezwungen, Schluss zu machen.

 2009: Markus Fothen im Milram-Trikot auf dem Mont Ventoux.

2009: Markus Fothen im Milram-Trikot auf dem Mont Ventoux.

Foto: Woi

Büttgen Das Radsportspektakel in Büttgen bot auch Platz für ganz stille Momente. So erzählte der in Vorst lebende Markus Fothen, wie er den Tag erlebte, an dem die Tour de France, die er als Profis viermal auf der Prachtstraße Champs-Élysées in Paris beendet hat, direkt vor seiner Haustür vorbeirollte. Spät diagnostizierte gesundheitliche Probleme und der Ausstieg der deutschen Teams hatten ihn 2013 dazu gezwungen, Schluss zu machen.

 2017: Markus Fothen gestern bei der zweiten Etappe der Tour in Büttgen.

2017: Markus Fothen gestern bei der zweiten Etappe der Tour in Büttgen.

Foto: Tinter Anja

Herr Fothen, wie fühlen Sie sich? Eigentlich könnten auch Sie heute durch ihre Heimat fahren. Das muss doch weh tun!

Markus Fothen Im Moment freue ich mich einfach, die Begeisterung der Leute zu sehen. Schon als ich heute Morgen mit dem Fahrrad an die Strecke gefahren bin, war das ein sehr schönes Gefühl. Was für ein Traum, die Tour de France hier zu haben. Und jetzt habe ich Gänsehaut. Phänomenal! Faszinierend!

Aber nicht doch ein kleinwenig Wehmut?

Fothen Natürlich, das schon. Ich war am Samstag beim Grand Départ in Düsseldorf. Als ich das unverwechselbare Singen der Scheiben an den Rädern gehört habe, hat das in mir schon etwas ausgelöst. Ich bin halt noch nicht ganz fertig mit dem Rennsport, habe die Spitze meines wahren Leistungsvermögens nie erreicht. Dass ich nicht zeigen konnte, was ich wirklich kann, das nagt bis heute an mir. Ich hätte mir gewünscht, mich auch mit 35 Jahren noch mal für die Tour zu qualifizieren und meine Karriere in Paris zu beenden. Das wäre ein schönes Ende gewesen.

Also tut's doch ganz schön weh ...

Fothen Da habe ich tatsächlich ganz zwiespältige Gefühle. Einerseits wäre ich heute natürlich unendlich gerne durch meine Heimat gefahren, vorbei an Freunden und Familie. Andererseits weiß ich genau, was die Jungs auf sich nehmen und auf was sie verzichten müssen. Aber es ist halt wie es ist. Fertig! Aus!

DIRK SITTERLE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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