Lokalsport Der Abwehr fällt die Schlüsselrolle zu

Dormagen · 3. Handball-Liga West: TSV Bayer Dormagen erwartet heute Abend den Vorjahresmeister Leichlinger TV im TSV-Bayer-Sportcenter.

Was auch immer sich der Spielplangestalter der 3. Handball-Liga West dabei gedacht haben mag: Im "Endspurt" der Hinrunde sind die Top-Mannschaften so gut wie unter sich. Mit Ausnahme des Gastspiels bei Aufsteiger Ahlener SG trifft der TSV Bayer Dormagen bis zum 16. Dezember nur auf Gegner aus den ersten Sieben der Tabelle - und bei den direkten Konkurrenten sieht das Programm nicht viel anders aus. Das beginnt bereits heute Abend, wenn Vorjahresmeister Leichlinger TV ab 20 Uhr im Bayer-Sportcenter gastiert. "Das wird für uns vielleicht noch schwerer als die letzte Aufgabe in Korschenbroich", sagt Alexander Koke. Die lösten seine Schützlinge nur dank eines Kraftaktes ihres Spielertrainers mit 27:26, "und das am Ende auch etwas glücklich", blickt Koke zurück.

Der für heute eine ähnlich "enge Kiste" erwartet: "Auch wenn sie schon fünf Minuspunkte haben, gehören die Leichlinger für mich zu den absoluten Top-Teams", stellt der 37-Jährige klar. Die Spieler seines bei den Blütenstädtern auch als Manager tätigen Kollegen Frank Lorenzet seien alle "individuell gut ausgebildet", im Litauer Valdas Novicki verfüge der LTV über einen der besten Mittelmänner der Liga und die Meistermannschaft des Vorjahres habe sich durch den torgefährlichen, aus Ratingen gekommenen Mike Schulz auf Rechtsaußen sogar noch verstärkt. Außerdem seien die heutigen Gäste im Gegensatz zum TV Korschenbroich seinen Spielern "körperlich und von der Erfahrung her überlegen."

Doch bange machen gilt nicht für einen wie Alexander Koke. "Wir haben trotzdem unsere Chance, wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen", sagt der Trainer. Die lagen bislang eindeutig im Defensivbereich, doch von diesem Pfad der Abwehrtugenden sind die Dormagener zuletzt ein wenig abgewichen. Koke möchte heute auf ihn zurückfiunden: "Wenn wir Leichlingen bei 25, 26 Toren halten, können wir das Ding gewinnen", ist er überzeugt. Das wird freilich nicht so einfach werden: Mit 303 Treffern in neun Spielen, einem Schnitt von 33,6 pro Partie, sind die Leichlinger die "Tormaschine" schlechthin im Westen - Spitzenreiter Eintracht Hagen (288 gleich 32 im Schnitt) folgt mit respektvollem Abstand, die Dormagener selbst haben erst 262 gleich 29,1 im Durchschnitt erzielt.

Optimistisch stimmt Koke, dass er heute auf einen gut gefüllten Kader zurückgreifen kann. Er selbst hat den ersten Einsatz nach achtwöchiger Verletzungspause wegen eines Faserrisses in der Bauchmuskulatur ebenso unbeschadet überstanden wie Kevin-Christopher Brüren die ersteh Gehversuche nach seinem Außenbandandriss. Für den 22 Jahre alten Linkshänder ist die heutige Partie eine ganz besondere, wechselte er doch vor knapp einem Jahr vom Leichlinger TV zum damaligen Zweitligisten TSV Bayer. Entlastung für ihn auf der rechten Seite könnte durch Pascal Kern kommen, der nach einem grippalen Infekt und entsprechender Pause beim Spiel in Korschenbroich wieder ins Training eingestiegen ist. "Inzwischen habe ich fast die Qual der Wahl", sagt Koke mit leichtem Schmunzeln - das hatte auch schon ganz anders ausgesehen.

(NGZ)
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