Lokalsport Das Ziel ist der Aufstieg ins Oberhaus

Neuss · Nach dem zu Beginn des Jahres so unglücklich verpassten Klassenverbleib in der Bundesliga West hätte Hallenhockey-Zweitligist HTC SW Neuss nichts gegen die Rückkehr in die Eliteklasse. Zum Auftakt kommt der Gladbacher HTC.

 Her mit dem Ball! Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn (l.) und Steven Dühr gehören mit dem HTC SW Neuss in der 2. Hallenhockey-Bundesliga zu den Aufstiegskandidaten.

Her mit dem Ball! Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn (l.) und Steven Dühr gehören mit dem HTC SW Neuss in der 2. Hallenhockey-Bundesliga zu den Aufstiegskandidaten.

Foto: Andreas Woitschützke

Auf dem Feld ist der schwer in Sachen Umbruch beschäftigte HTC SW Neuss als Tabellendritter der 2. Hockey-Bundesliga Nord mehr als nur im Soll - in der Halle dürfte es aber gerne noch ein bisschen mehr sein: "Wir wollen ganz oben mitspielen", sagt Trainer Matthias Gräber, der mit seinen Jungs am Samstag im ersten Saisonspiel der 2. Liga West an heimischer Jahnstraße auf den Dauerrivalen Gladbacher HTC trifft (16 Uhr).

Natürlich muss die "Fahrstuhl-Truppe" aus dem Stadion nicht um jeden Preis hoch, doch die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Neusser, die in der vergangenen Saison bis zur allerletzten Sekunde um den Klassenverbleib im Oberhaus gekämpft hatten, die sofortige Rückkehr schaffen. Denn die Mannschaft, der zu Beginn des Jahres ein ganz starkes Finish gelungen war, ist fast zusammengeblieben. Verzichten muss der Deutsche Vizemeister von 2008 nur auf den abwehrstarken Routinier Axel Schmidt (37) und auf Goalgetter Matthias Gräber (36), der sich wie auf dem Feld ganz auf seine Aufgaben als Trainer konzentriert. Auf jeden Fall Hauptrollen sind in dieser Spielzeit für den eigenen Nachwuchs vorgesehen: Talente wie Jan Mausberg (18) und Paul Toll (17) hatten sich schon im Freien durchgesetzt, von Cedric Heimbach ist der Coach geradezu begeistert: Der 19-Jährige, nach der Rückkehr vom Düsseldorfer HC für die Hinrunde der Feldsaison noch gesperrt, soll im Sturm gemeinsam mit Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn (32) und dem polnischen Nationalspieler Philipp Weide (34) für Furore sorgen. "Der Junge ist ein Knaller", sagt Gräber, "jung, schnell, dynamisch - und er hat eine Technik wie sonst keiner. Er wird mit Basti und P.W. ein Feuerwerk abbrennen."

Sebastian Binias (30) verteidigte in der vergangenen Saison noch für den Zweitliga-Westmeister Kahlenberger HTC und gehörte auf dem Feld ebenso schon zum Kader der Schwarz-Weißen wie der in der Halle bislang für den Düsseldorfer SC 99 tätige Mario Stümpel (26). Dazu kommen erstligaerfahrene Haudegen wie Christoph Martial (34), "der uns mit seiner Präsenz schon hilft, wenn er nur auf der Bank sitzt" (Gräber), der nach Fertigstellung seiner Examensarbeit erst in der vergangenen Woche ins Training eingestiegene Steven Dühr (32) und der vorne wie hinten unverzichtbare Ivo Otto (27). Zu was diese Mannschaft fähig ist, zeigte am vergangenen Wochenende das Turnier um den "Axa G&K Champions-Cup" in Köln. Trotz Erstliga-Konkurrenz erreichten die Neusser, die sich unter anderem mit 11:6 (nach 10:2-Führung) gegen den Crefelder HTC zu behaupten wussten, das Endspiel gegen den erst in Hälfte zwei übermächtigen Gastgeber RW Köln. "Da haben die Jungs schon eine ordentliche Murmel gespielt", sagt Gräber.

Will Neuss tatsächlich auf Anhieb zurück in die Eliteklasse, führt der Weg wohl über zwei Hauptrivalen: Mit dem einen, dem Gladbacher HTC, bekommt es Schwarz-Weiß bereits am Samstag zu tun. "Das wird kein Selbstläufer", mahnt der Coach und erinnert an die vergangenen Spielzeit, "als uns der GHTC in der Vorbereitung zweimal hintereinander abgeledert hat. Das wird wie immer super unangenehm."

Heiß gehandelt wird auch Blau-Weiß Köln um Olympiasieger Jan-Marco Montag und den Ex-Neusser Axel Schmitz. "Die haben in der Vorbereitung gegen SW Köln gewonnen", weiß Gräber, der vor allem vor der starken ersten Fünf warnt.

Als Wundertüte gilt der Oberhausener THC, vor zwei Jahren noch der große Widersacher der Neusser im Aufstiegskampf. Allerdings wäre das Team von Trainer Arndt Granser im Vorjahr fast abgestiegen und sollte damit ebenso keine Gefahr für die großen Drei darstellen wie Neuling THC Bergisch Gladbach und der heimstarke Düsseldorfer SC 99.

(NGZ)
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