Sascha Querbach "Das ist für mich unterste Schublade"

Neuss · Der Trainer rechnet nach seinem Rauswurf mit Fußball-Landesligist VdS Nievenheim ab.

 Stand beim VdS nur elf Spiele an der Seitenlinie: Sascha Querbach.

Stand beim VdS nur elf Spiele an der Seitenlinie: Sascha Querbach.

Foto: fupa

Nievenheim Am Dienstag wurden Sascha Querbach und sein Co-Trainer Thomas Boldt nach nur elf Spielen und trotz eines 3:0-Sieges in Heiligenhaus beim Landesligisten VdS Nievenheim freigestellt. Mit der NGZ sprach Querbach über die Hintergründe seines Rauswurfs.

Herr Querbach, zunächst wollten Sie zu ihrer Trennung vom VdS nichts mehr sagen. Warum der plötzliche Sinneswandel?

querbach Eigentlich wollte ich das Ganze so stehen lassen, als Trainer kann ich damit leben, entlassen zu werden. Das gehört dazu. Aber das, was der Verein dann in der Zeitung sagt, will ich so nicht stehen lassen.

Wie kam es aus Ihrer Sicht zum Trainerwechsel?

Querbach Der neue sportliche Leiter (Thomas Stube, seit Januar im Amt, Anm. d. Red.) hat vom ersten Tag an versucht, uns loszuwerden und hat gegen uns gearbeitet. Wir waren mit der Mannschaftsplanung schon im Januar durch und haben eine Liste von Spielern erstellt, mit denen wir sprechen wollten. Das wurde komplett ignoriert, wir wurden hingehalten, da war überhaupt keine Kommunikation mit ihm möglich. Am Dienstagabend hatten wir dann ein langes Gespräch mit dem Vorstand. Die einzigen, die dabei laut waren, waren die auf der Gegenseite. Im Endeffekt sind wir aber froh, dass es so gekommen ist. Mit Leuten, die nicht zu ihrem Wort stehen und einfach nicht ehrlich sind, wollen wir nichts zu tun haben. Immerhin können wir jeden Morgen aufstehen und mit reinem Gewissen in den Spiegel gucken.

In Michele Lepore wurde im gleichen Atemzug bereits Ihr Nachfolger präsentiert. Wie gehen Sie damit um?

Querbach Das ist für mich unterste Schublade, dass sofort ein neuer Trainer parat steht, der hinter unserem Rücken sogar schon drei, vier Spiele von uns gesehen hat. So was zu lesen, ist ein Schlag in die Fresse. Ich habe den Kollegen schon beim Spiel gegen Jüchen (18. Februar, Anm. d. Red.) an der Seitenlinie gesehen, aber gesprochen wurde mit uns zu keinem Zeitpunkt.

Sportlich lief es für Sie nicht gut, aus elf Spielen holten Sie nur drei Siege, vor dem 3:0 in Heiligenhaus verlor die Mannschaft viermal in Folge.

Querbach Wir hätten zu 1000 Prozent gemeinsam mit der Mannschaft die fehlenden Punkte geholt, um die Klasse zu halten. Als wir im Herbst geholt wurden, wurde uns gesagt, dass wir hier langfristig und am besten über drei, vier Jahre eine Mannschaft aufbauen sollen und dafür Zeit bekommen. Davon war plötzlich keine Rede mehr. Und dann heißt es auf einmal, die Philosophie des Vereins passt nicht mehr zu uns, was immer das heißen mag. Der Hammer war aber, dass uns in diesem Gespräch am Dienstag dann ins Gesicht gesagt wurde: 'Ihr holt in den nächsten drei Spielen doch eh keine Punkte!'"

Woher kommt für Sie der plötzliche Sinneswandel im Verein, für den Sie ja auch jahrelang gespielt haben?

Querbach Das kann ich nicht sagen. Die Außendarstellung ist in diesem Verein scheinbar egal, zumal vor mir die Trennungen von Thomas Bahr, Marko (Niestroj, Anm. d. Red.) und Varol (Besikoglu) ja auch immer unsauber abgelaufen sind. Es sind immer die gleichen Leute im Vorstand, die das zu verantworten haben.

CHRISTOS PASVANTIS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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