Lokalsport Championatskampf endet als Farce

Neuss · Nicht nur die "plötzlich erkrankten" Filip Minarik und Alexander Pietsch, die sich durch gemeinsames Nicht-Antreten den Titel der Jockeys teilten, sorgten für Missstimmung bei der Ehrung der Galopp-Champions des Jahres in Dortmund.

 Championatsehrung ohne Champions: Anwesend waren nur Robin Weber (4.v.l.), Markus Klug, Frank Dorff und Robert Niederprüm (7.,8. und 9. v.l.) für das Gestüt Röttgen, Eugen Andreas Wahler (3.v.r.) und Lilli-Marie Engels (2.v.r.). Alle anderen ließen sich bei der Zeremonie am zweiten Weihnachtstag in Dortmund vertreten.

Championatsehrung ohne Champions: Anwesend waren nur Robin Weber (4.v.l.), Markus Klug, Frank Dorff und Robert Niederprüm (7.,8. und 9. v.l.) für das Gestüt Röttgen, Eugen Andreas Wahler (3.v.r.) und Lilli-Marie Engels (2.v.r.). Alle anderen ließen sich bei der Zeremonie am zweiten Weihnachtstag in Dortmund vertreten.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Das große Finale im Kampf um das deutsche Jockey-Championat fand überraschend nicht statt. Die Jockeys Alexander Pietsch und Filip Minarik legten zum Dortmunder Weihnachtsrenntag beide Krankmeldungen vor, deshalb teilen sich die beiden Reiter die Meisterschaft mit je 68 Siegen. Beim vorletzten Renntag am Tag vor Heiligabend in Neuss hatte Pietsch mit vier Siegen den Gleichstand erzwungen, Minarik war mit drei Siegen Vorsprung in Neuss angetreten, dort gelang ihm allerdings nur ein Sieg in den acht Rennen (die NGZ berichtete).

Beide Reiter waren für den Dortmunder Renntag am Zweiten Weihnachtstag für acht Ritte gebucht. Es sollte der Höhepunkt des letzten Jahres-Renntages mit der Championatsehrung werden. Die beiden Jockeys wählten die Internet-Platt galopponline.de als Sprachrohr. Pietsch nannte eine bereits in Neuss schmerzhafte, angebrochene Rippe als Ursache, Minarik verwies auf chronische Schulterprobleme.

Ein Unentschieden im Jockeychampionat hatte es bereits 2015 zwischen Andrasch Starke und Alexander Pietsch gegeben, für den der aktuelle Titel somit die zweite Meisterschaft bedeutet. Für Minarik ist es nach 2005, 2011 und 2016 der vierte Titel. Den Veranstalter in Dortmund stellten beide Reiter mit ihrer gleichzeitigen Absage vor Besetzungsprobleme der frei gewordenen Ritte, zumal zahlreiche andere Spitzenjockeys derzeit auf Auslandstour weilen oder bereits in Urlaub gefahren waren. Minarik gegenüber galopponline.de: "Es ist natürlich schade, dass wir den Zuschauern kein großes Finale bieten können. Wir haben die letzten Monate alles gegeben und der Akku ist jetzt leer und die Schulter braucht eine Pause." Der Wahrheit näher kommt der nächste Satz Minariks zu der unerwarteten Entscheidung: "Vielleicht ist aber gut so, dass die oft unberechenbaren Sandbahnrennen nicht über den Titel entscheiden." Die Mehrzahl dieser Rennen endete allerdings mit Favoritensiegen, die von Minarik erwähnten "unberechenbaren" Ausgänge waren sehr selten.

Die Äußerung von Pietsch deutete ebenfalls auf eine Absprache der beiden Reiter hin: "Sportlich ist es sicher fairer so, wir haben es nach dieser Saison sicher beide verdient und ich bin nicht mehr wirklich fit." Dieser Zustand ist den beiden Reitern angeblich erst vor dem letzten Renntag aufgefallen.

Die Saison 2018 beginnt am Neujahrstag um 16.30 Uhr in Neuss. Die Zusammensetzung der Rennen bereitete erhebliche Probleme.

(kgö)
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