Tsvbayerdo Bohrmann hofft auf den "Klick im Kopf"

Dormagen · "Die Einstellung stimmt", sagt der Dormagener Handball-Trainer nach der Niederlage in Minden, "nur im Angriff sind wir verunsichert".

 "Er hat nach seiner Einwechslung im Angriff gute Akzente gesetzt", lobte Trainer Jörg Bohrmann nach der Partie in Minden den in den jüngsten Spielen des TSV Bayer Dormagen stark verunsichert wirkenden Jonathan Eisenkrätzer.

"Er hat nach seiner Einwechslung im Angriff gute Akzente gesetzt", lobte Trainer Jörg Bohrmann nach der Partie in Minden den in den jüngsten Spielen des TSV Bayer Dormagen stark verunsichert wirkenden Jonathan Eisenkrätzer.

Foto: HJZ

Wer unten steht in der Tabelle, das lehrt eine der unumstößlichen Sportweisheiten, der hat meist auch noch Pech. Das kann in vielerlei Hinsicht zuschlagen, beispielsweise in einem ungünstigen Termin.

Und einen solchen hatten die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen mit ihrem Gastspiel am Mittwochabend beim ungeschlagenen Spitzenreiter GWD Minden zweifelsohne erwischt: "Das war die Antwort auf das, was wir am Sonntag alles falsch gemacht haben", sagte Trainer Frank Carstens nach dessen 31:22-Sieg (Halbzeit 16:10) vor 2054 Zuschauern. Drei Tage zuvor hatten seine Schützlinge in Rostock eine 27:22-Führung noch in ein 29:29-Unentschieden verspielt, "diesmal ist es uns gelungen, die Spannung hoch zu halten, was nach einer 7:1-Führung nicht so ganz einfach war," resümierte Carstens und lobte seine durch vier A-Jugendliche ergänzte Profi-Truppe: "Wichtig war, das alle bis zuletzt die Konzentration gehalten haben" - das war bei den voraufgegangenen eher knappen Erfolgen nämlich nicht immer der Fall gewesen.

Angesichts dieser Konstellation herrschte deshalb auch keine abgrundtiefe Niedergeschlagenheit auf Seiten der Gäste: "Natürlich kannst du nicht zufrieden sein, wenn du mit neun Toren verlierst", stellte Jörg Bohrmann fest, zumal "wir im zweiten Spielabschnitt durchaus die Chance hatten, das Ergebnis knapper zu gestalten." Doch was den Trainer des Tabellendrittletzten überzeugte an diesem Abend, war die Einstellung: "Die Mannschaft hat gekämpft wie die Wahnsinnigen, auch nach dem frühen hohen Rückstand nicht die Köpfe hängen lassen" - immerhin schon ein Fortschritt gegenüber einigen voraufgegangenen Partien.

Das wirkte sich vor allem positiv auf die Abwehr aus: "Wir haben 13 Gegenstoßtore bekommen, das zeigt, dass wir gegen die Mindener Positionsangriffe doch ganz gut gestanden haben", bilanzierte Bohrmann und attestierte vor allem Sorgenkind Jo-Gerrit Genz: "Er hat stark gedeckt."

Die Fülle der Gegenstöße für die Gastgeber war freilich erneut Resultat einer unzulänglichen Angriffsleistung, da gibt es auch für den Trainer kein Vertun: "Vorne ist die Verunsicherung deutlich zu spüren", sagt Bohrmann, "die Jungs kriegen die 22 Tore einfach nicht aus dem Kopf." In den letzten sechs Begegnungen haben die Dormagener nur ein Mal mehr als 22 Treffer erzielt - bei der später "am grünen Tisch" in einen Sieg umgewandelten 23:30-Niederlage gegen den SV Henstedt-Ulzburg.

Für Bohrmann steht daher fest: "Wir müssen daran arbeiten, dass es im Kopf endlich klick macht". Am besten schon morgen, wenn um 19 Uhr zum "Spieltag der Vielfalt" - er beginnt bereits um 16 Uhr mit der Drittliga-Partie Longericher SC gegen HSG Krefeld - der EHV Aue im Bayer-Sportcenter gastiert. Gegen das internationale Ensemble aus dem Erzgebirge zeigten die Dormagener beim 26:16-Sieg im März dieses Jahres eine ihrer besten Leistungen der vergangenen Saison. "Da waren wir richtig gut, vorne wie hinten", erinnert sicher Trainer. Vielleicht sollte er ihnen morgen im Abschlusstraining ein paar Videosequenzen dieses Spiels vorführen - damit es in den Köpfen endlich "Klick" macht.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort