Lokalsport Blau-Weiss wehrt sich bis zur Höchststrafe

Neuss · Tennis-Bundesligist BW Neuss kassiert gestern in Halle die erwartete 0:6-Niederlage, leistet dem Titelverteidiger aber heftigen Widerstand.

 Bot gestern dem einstmals auf Position 13 der Weltrangliste geführten Finnen Jarkko Nieminen einen großen Kampf: Kevin Deden.

Bot gestern dem einstmals auf Position 13 der Weltrangliste geführten Finnen Jarkko Nieminen einen großen Kampf: Kevin Deden.

Foto: A. Woitschützke

Am Ende blieb Marius Zay am gestrigen Abend eine Erkenntnis, die keineswegs neu, aber trotzdem bitter war: "Das war eine ordentliche Leistung, aber dafür können wir uns nichts kaufen."

Mit "ordentlich" meinte der Teamchef des TC Blau-Weiss Neuss, wie sich der Abstiegskandidat der Tennis-Bundesliga gestern Nachmittag beim Deutschen Meister Blau-Weiss Halle aus der Affäre zog. Bitter war, dass unterm Strich trotzdem die zweite 0:6-Schlappe im zweiten Saisonspiel herauskam, die die Neusser gemeinsam mit Aufsteiger Bruckmühl-Feldkirchen, RW Köln und überraschend Mannheim punktlos am Tabellenende belässt.

Noch bitterer war jedoch der Telefonanruf, den er gestern kurz vor Spielbeginn aus Rumänien erhielt: Der eigentlich für die morgige Begegnung bei Blau-Weiss Aachen fest eingeplante Adrian Ungur sagte wegen einer Verletzung ab. "Jetzt muss ich eine Menge telefonieren, um für Sonntag eine schlagkräftige Truppe zusammen zu bekommen", kündigte Marius Zay am gestrigen Abend an. Schließlich sollen beim Neuling, der gestern das stadtinterne Duell beim TK Kurhaus Lambertz mit 2:4 verlor, morgen ab 11 Uhr die ersten Punkte eingefahren werden.

Im Gegensatz zur 0:6-Auftaktniederlage gegen den Gladbacher HTC brachten die Neusser gestern vor 1400 Zuschauern im Gerry-Weber-Sportpark den ersten Satzgewinn dieser Spielzeit zustande. Für den zeichnete Kevin Deden verantwortlich, der dem mal auf Position 13 der Weltrangliste geführten Finnen Jarkko Nieminen (jetzt ATP 448) mit 1:6, 6:4 und 1:10 unterlag. "Das war unglaublich, was Kevin gespielt hat", lobte der Teamchef seinen längst nicht mehr am Turnierzirkus teilnehmenden Kumpel, "Nieminen ist immer noch einer der besten Spieler, die in der Bundesliga 'rumlaufen. Dass er den in den Champions-Tiebreak zwingt, hätte ich nie gedacht." In dem war der Neusser "Spielertrainer" dann beim 1:10 allerdings ohne Chance.

Dicht vor einer Überraschung stand auch Clinton Thomson, wie Deden eigentlich nur noch als Tennislehrer unterwegs. Der gebürtige Australier, dessen Vater einst im australischen Daviscup-Team stand, forderte dem Kroaten Ante Pavic bei dessen Bundesliga-Debüt alles ab. 5:2 führte der Neusser im ersten Satz, den er schließlich im Tie-Break (-3) verlor. Und im zweiten lag er zwei Mal mit einem Break vorne, musste sich am Ende aber der Nummer 399 der Weltrangliste mit 5:7 geschlagen geben. Glatter ging es in den anderen beiden Matches zu: Tom Schönenberg zog im Spitzeneinzel mit 2:6, 3:6 gegen den Niederländer Robin Haase (ATP 98) den Kürzeren, der für den angeschlagenen Jeremy Jahn ins Aufgebot gerückte Max Dinslaken musste die Überlegenheit von Jan-Lennard Struff (ATP 86) beim 0:6, 3:6 ebenso rasch anerkennen.

Auf den anderen Bundesliga-Schauplätzen dominierten die Gäste: Der Düsseldorfer Rochusclub fügte Köln mit 1:5 die zweite Heimniederlage zu, Krefeld setzte sich mit dem gleichen Ergebnis in Bruckmühl durch. Gladbach siegte mit 4:2 in Mannheim.

(NGZ)
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