Galopp Biermann macht seinen Job mit Herzblut

Neuss · Bei der Saisonpremiere am vergangenen Freitag in Neuss hat Philipp Biermann die Gewichte der Jockeys vor und nach den Rennen kontrolliert. Eine wichtige Funktion auf einer Rennbahn. Der Doktorand der Carl von Ossietzky-Universität zu Oldenburg ist der Sohn des verstorbenen Trainers Manfred Biermann. Seine Mutter Steffi hat Rennen geritten und sein Großvater ist Professor Dr. Werner Glahe, der mega-agile Ehrenpräsident des Harzburger Rennvereins. Man muss diesen Stammbaum kennen, wenn man diese Geschichte liest:

 Philipp Biermann (r.) kontrolliert auf der Galopprennbahn in Neuss das Gewicht von Jockey Patrick Gibson.

Philipp Biermann (r.) kontrolliert auf der Galopprennbahn in Neuss das Gewicht von Jockey Patrick Gibson.

Foto: Klaus Göntzsche

Bei der Saisonpremiere am vergangenen Freitag in Neuss hat Philipp Biermann die Gewichte der Jockeys vor und nach den Rennen kontrolliert. Eine wichtige Funktion auf einer Rennbahn. Der Doktorand der Carl von Ossietzky-Universität zu Oldenburg ist der Sohn des verstorbenen Trainers Manfred Biermann. Seine Mutter Steffi hat Rennen geritten und sein Großvater ist Professor Dr. Werner Glahe, der mega-agile Ehrenpräsident des Harzburger Rennvereins. Man muss diesen Stammbaum kennen, wenn man diese Geschichte liest:

Am Freitagmorgen um 7.30 Uhr ist Biermann im 415 Kilometer von Neuss entfernten Oschersleben bei Magdeburg losgefahren. Um 16.20 Uhr, also nach knapp neun Stunden, fuhr er auf dem Parkplatz der Neusser Rennbahn vor. Biermann: "Mit dem dritten Auto, denn zwei haben unterwegs schlappgemacht. Das erste schon nach nur 50 Kilometern." In Oschersleben leben seine Mutter und die Freundin, auf dem Weg nach Neuss traf noch seinen Großvater in Bad Harzburg und wollte vor der Tätigkeit in Neuss noch einen Bekannten in Koblenz besuchen. Das verhinderten die Staus auf den Autobahnen und eigentlich wollte er auch umkehren. Als er Rennleitungschef Frank Becker anrief und absagen wollte, war in der Kürze der Zeit kein Ersatz zu finden. Biermann fuhr weiter, machte wie immer mit Herzblut seinen Job, setzte sich gegen 21.30 Uhr in sein "drittes Auto" und bretterte in der Nacht gen Bad Harzburg, wo der Großvater seine Nachtruhe für den Bericht des Enkels von den Neusser Rennen unterbrach. Philip Biermann sah ein: "Wir sind verrückt."

(kgoe)
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