Lokalsport Bezirksliga: Hermels Wind-Ei reicht TuS nicht zum Sieg

Rommerskirchen · Nicht viel hat gestern gefehlt und der Faktor Wind hätte das Bezirksliga-Spitzenspiel zwischen der SG Rommerskirchen/Gilbach und dem TuS Grevenbroich nicht nur beeinflusst, sondern entschieden. Mit einem Tor aus dem Kuriositätenkabinett überrumpelte Martin Hermel die Gastgeber nach 77 Minuten aus gut 70 Metern. Weil Francesco Sidero den Ball im direkten Gegenzug aber irgendwie über die Linie drückte (79.), endete das Duell 1:1 und damit mit dem gerechten Ergebnis.

 Gut im Griff: Bei Alexander Hermel (l.) und seinen Grevenbroicher Abwehrkollegen war Rommerskirchens John Kwennah in besten Händen.

Gut im Griff: Bei Alexander Hermel (l.) und seinen Grevenbroicher Abwehrkollegen war Rommerskirchens John Kwennah in besten Händen.

Foto: l. berns

"Das geht in Ordnung", urteilten die beiden Trainer Oliver Lehrbach (Rommerskirchen) und André Theißen (Grevenbroich) unisono - und das, obwohl beide Seiten gute Argumente für einen Sieg gehabt hätten. Die SG, die als Tabellenführer in die Partie gegangen war, fand in der ersten Hälfte zwar spielerisch noch keine Durchschlagskraft, hatte durch Benedikt Hambloch (4.) und Simon Petri (31.) aber zwei Riesenchancen zur Führung. Die hätte auch in der Schlussphase fällig sein können, als die sichtlich platten Gäste das Ergebnis nur noch über die Zeit retteten. "Wenn wir zehn Minuten länger gespielt hätten, hätten wir wahrscheinlich noch gewonnen", fand Lehrbach, der aber auch zugeben musste: "Wir haben zu spät Druck gemacht. In der ersten Hälfte war mir das gegen gute Grevenbroicher zu wenig." Nach dem 1:1, als Sidero eine Freistoßflanke eher zufällig erreichte, hätten John Kwennah und Dirk Drechsler in der Rommerskirchener Druckphase zum Sieg treffen können.

Andererseits hatte der TuS nach Hermels Treffer, als dessen eigentlich völlig ungefährlicher Befreiungsschlag 20 Meter vor dem Tor aufsetzte, plötzlich noch einmal richtig Fahrt aufnahm und Torwart Christian Gummich damit böse überraschte und vom Innenpfosten ins Tor sprang, eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Zuvor hätten mehrmals Tim Allroggen und vor allem der völlig blankstehende Lars Faßbender (75.) bereits für die Führung sorgen müssen. "Das Tor war glücklich, aufgrund unserer Möglichkeiten aber nicht unverdient", fand Theißen, der sich über den Gegentreffer ärgerte: "Das darf so natürlich nicht fallen. Beim dem Freistoß haben wir kurz gepennt."

Bleibt also eine gerechte Punkteteilung zweier Mannschaften, die sicher auch den Wetterverhältnissen geschuldet unter ihren Möglichkeiten blieben. Die gefürchtete Rommerskirchener Offensive war bei einer stabilen TuS-Verteidigung in besten Händen und taute erst nach der kalten Dusche durch Hermel wieder auf. Seinen Schlussmann wollte Lehrbach indes nicht verantwortlich machen: "Klar sieht das saublöd aus. Aber solche Tore fallen selbst in der Bundesliga."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort