Lokalsport Beschwerliche Reisen für die Sieger in Neuss

Neuss · Auftakt mit einiger Verspätung gestern Abend auf der Galopprennbahn am Hessentor, aber viel Lob für den Zustand des Geläufs.

 Kampfspuren bei der Perlenketten-Siegerin Eva Maria Geisler nach dem Ritt auf Leoderprofi gestern Abend bei der Saisonpremiere in Neuss.

Kampfspuren bei der Perlenketten-Siegerin Eva Maria Geisler nach dem Ritt auf Leoderprofi gestern Abend bei der Saisonpremiere in Neuss.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Mit fast 15-minütiger Verspätung begann die Saisonpremiere gestern Abend auf der Neusser Galopprennbahn. Ursache war ein Fehlstart bei den Trabrennen im französischen Lyon, denn mit diesen Rennen waren die Neusser Prüfungen bei den Live-Übertragungen nach Frankreich im Halbstunden-Takt gekoppelt.

So gewann die bereits siebenjährige Stute Pleasant Princess aus dem saarländischen Stall von Frank Maurer mit Jockey Miguel Lopez erst um 18.14 Uhr das Premiernennen auf dem bestens präparierten Sandgeläuf. Der Sieg im zweiten Rennen ging nach Dresden, der Vierjährige Wallach Lacato mit Jockey Enki Ganbat wurde von seinem wortkargen Trainer Stefan Richter selbst geführt. Es ging noch am Abend zurück in die Hauptstadt Sachsens. Das war eine halbe Stunde später nicht der Fall, als Navio mit Stephen Hellyn für Trainer Mario Hofer aus Krefeld gewann. Für das Geläuf gab es vom kritischen Trainer Komplimente: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut sein würde. Wir kommen sicher wieder."

Den vierten Platz belegte in diesem Rennen nach einem riesigen Startverlust von über zehn Längen die Mitfavoritin Kashmar. Ihr Trainer Werner Glanz war aus München-Riem mit dem einen Pferd nach Neuss gereist. Er nahm es gelassen: "Sie wäre am Start fast noch gefallen. Jetzt müssen wir auch wiederkommen." Große Entfernungen waren gestern an der Tagesordnung. Der Wallach Diatomic war von seinem Trainer und Besitzer Armin Weidler aus Reifenberg in Rheinland-Pfalz 340 Kilometer nach Neuss gereist. Weidler: "Mit dem Sieger im Hänger geht die Rückfahrt immer schneller."

Für Jockey Filip Minarik war es der 60. Sieg im Kampf um die Jockey-Meisterschaft. Vierte wurde in diesem Rennen Eva-Maria Geisler aus Baden-Baden/Iffezheim mit dem Speedpferd Leoderprofi. Um 13 Uhr war die gefeierte Perlenketten-Siegerin von 2016 und designierte Nachwuchs-Championesse noch bei den Rennen von Straßburg-Hoerdt im Elsass am Start, wurde dort Fünfte. Dann ging es mit Ehemann Gerald über eine verstaute Autobahn endlose 370 Kilometer nach Neuss und abends die circa 400 Kilometer zurück ins heimatliche Iffezheim, wo heute Morgen um 6 Uhr die Stallarbeit begann. Morgen fahren sie schon wieder zu den Rennen nach Dortmund. Zum fünften Rennen war auch der Jockey Marc Robert Lerner am Hessentor eingetroffen. Auch er ritt in Straßburg, gewann dort sogar zwei Rennen. Das gelang in Neuss nicht, denn das fünfte Rennen wurde eine Beute des Favoriten Porcupine Creek mit Alexander Pietsch für Trainer Christian von der Recke aus dem nicht ganz so weit entfernten Weilerswist. Der Trainer weilte allerdings zu einem Kurzurlaub in Barcelona. Im vorletzten Rennen versuchte Jockey Martin Seidl auf dem Favoriten Elias aus dem Gestüt Röttgen alles, aber der Wallach Delaire mit Rene Piechulek aus dem Recke-Stall bescherte dem Trainer den zweiten Sieg ins ferne Katalonien. Die Verspätung hielt an, weil es auch bei den Trabrennen in Paris-Vincennes zeitlich hakte. Zum Ende verwandelte Martin Seidl dann den "Elfmeter ohne Torwart" namens Raameen und bescherte Trainer Markus Klug acht Punkte Vorsprung im Trainer-Championat.

Mit 38.781,50 Euro blieb der Wettumsatz in den erwartet bescheidenen Dimensionen. Unmittelbar auf der Bahn beschränkte sich der Umsatz auf 10.971,50 Euro. Im Durchschnitt pro Rennen exakt 1567,36 Euro. Der nächste Renntag findet am Dienstag, den 22. November statt.

(kgö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort