Lokalsport Benedikt Wagner ficht sich aufs Podest

Dormagen · Beim Grand Prix in Boston belegt der Säbelfechter aus Dormagen Rang drei und ist damit zurück im Kampf um das Ticket für die Olympischen Spiele. Seine Teamkollegen Max Hartung und Richard Hübers erreichen das Achtelfinale.

Da will aber einer noch mit aller Macht nach Rio! Beim mit 159 Teilnehmern extrem stark besetzten Grand-Prix in Boston signalisierte Säbelfechter Benedikt Wagner (TSV Bayer Dormagen) mit seinem dritten Rang eindrucksvoll, dass er den Kampf um einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen nächstes Jahr in Brasilien noch nicht aufgegeben hat. Weil auch seine Teamkollegen Max Hartung (10.), Richard Hübers (16.), Nicolas Limbach (17.) und Matyas Szabo (37.) wie der Tauberbischofsheimer Björn Hübner (40.) allesamt das Hauptfeld erreichten, stellte TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald glücklich fest: "Vier Dormagener unter den Top 20, davon zwei im Achtelfinale und einer auf dem Podest, das ist klasse!"

Im ersten K.o.-Gefecht bezwang Wagner den Koreaner Hansol Ha deutlich mit 15:5. Danach musste der 25-Jährige gleich zweimal gegen Kumpels vom Höhenberg ran: In der Runde der besten 32 schaltete er Nicolas Limbach mit 15:12 aus, im Achtelfinale setzte er sich in einem dramatischen und hochklassigen Duell mit 15:14 gegen den WM-Dritten Max Hartung durch. Auch Viertelfinalkontrahent Diego Occhiuzzi aus Italien zog gegen den Mannschafts-Weltmeister von 2014 im Gefecht um einen Podiumsplatz chancenlos mit 5:15 den Kürzeren. Erst Olympiasieger Aron Szilagyi beendete die Siegesserie des Dormageners. Der Ungar, der kurz darauf im Finale dem Italiener Aldo Montano (Olympiasieger 2004) mit 12:15 unterlag, siegte mit 15:11. Kawald war trotzdem ganz aus dem Häuschen: "Rang drei bei einem Grand Prix dieser Größenordnung ist ein fantastisches Ergebnis." Und Bundestrainer Vilmos Szabo resümierte: "Benedikt hat heute ausgezeichnet gefochten. Dass seine Freundin ihm an der Bahn die Daumen gedrückt hat, hat ihm vielleicht Rückenwind gegeben." Schade fand er nur, "dass meine Jungs so zeitig aufeinandergetroffen sind."

Der erst 22-jährige Richard Hübers musste sich im Achtelfinale dem Rumänen Tiberiu Dolniceanu mit 11:15 beugen. Bei den Damen startete die Dormagenerin Anna Limbach mit einem 15:10-Erfolg über die Französin Caroline Queroli in die Hauptrunde. Danach verlor sie gegen die Spanierin Lucia Martin-Portugues mit 10:15 und belegte Rang 25 im Gesamtklassement.

Nach Abschluss der Qualifikation am 31. März lösen die besten 14 Fechter der Weltrangliste die Olympiatickets. Max Hartung ist als Sechster mit 145 Punkten sicher. Matyas Szabo liegt mit 79 Punkten auf Rang 13, Benedikt Wagner rangiert mit nun 70 Punkten auf Rang 15 und Nicolas Limbach ist mit 66 Zählern 19. "Benedikt hat in Boston die Tür nach Rio de Janeiro wieder aufgestoßen", betont Kawald und richtet sich auf harte Monate ein: "Pro Nation dürfen maximal zwei Fechter teilnehmen, das wird noch spannend." Anna Limbach, 30. der Qualifikationsliste, wird wohl den Weg über die Kontinentalausscheidungen nehmen müssen.

(NGZ)
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