Lokalsport Bayer-Handballer treffen auch ohne Bettin drei Dutzend Mal

Dormagen · 3. Handball-Liga West: Aufsteiger SG Langenfeld gerät bei der 26:36-Niederlage in Dormagen schon frühzeitig ins Hintertreffen.

 Ladehemmung abgelegt: Mit neun Toren, davon einem Siebenmeter, war Linkshänder Kevin-Christopher Brüren Dormagens bester Werfer.

Ladehemmung abgelegt: Mit neun Toren, davon einem Siebenmeter, war Linkshänder Kevin-Christopher Brüren Dormagens bester Werfer.

Foto: H. Zaunbrecher

Am Mittwoch, bei der 25:31-Niederlage des Bergischen HC gegen den THW Kiel, hatte er seine ersten Bundesliga-Tore (5/4) erzielt. Am Samstag saß Max Bettin grippegeschwächt nur auf der Bank, streifte sich nur für drei Siebenmeter (davon zwei verwandelt) den Trainingspullover ab.

Doch auch ohne seinen bisher treffsichersten Werfer gelangen Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen drei Dutzend Tore - und damit ein nie gefährdeter 36:26-Sieg (Halbzeit 18:9) über Aufsteiger SG Langenfeld, mit dem die Dormagener in Tuchfühlung zum weiterhin verlustpunktfreien Spitzenduo Neusser HV und VfL Eintracht Hagen bleiben. Wie souverän der TSV dabei auftrat, lässt sich an der Einschätzung des Gästetrainers ablesen: "Keine Frage, der Dormagener Sieg ist hochverdient, aber wir haben uns ordentlich verkauft", fasste Dennis Werkmeister das Geschehen vor der ordentlichen Kulisse von 928 Zuschauern zusammen.

Die staunten nicht schlecht, als Bayer-Trainer Alexander Koke in der Startformation Lukas Stutzke in den linken Rückraum schickte. Immerhin hatte der 18-Jährige nur anderthalb Stunden zuvor die Dormagener A-Jugend im Bundesliga-Lokalduell beim Neusser HV zu einem eindrucksvollen 41:17-Sieg geführt und dabei sieben Tore erzielt. Unbeeindruckt davon ergriff der Jugend-Nationalspieler auch in der Drittliga-Partie die Initiative und avancierte nicht nur wegen seiner sechs Tore neben Linkshänder Kevin-Christopher Brüren (9/1) zum bestimmenden Mann auf dem Parkett. "Er hat eben eine gute Physis", lobte Koke den Rotschopf, der durchaus das Zeug hat, in die Fußstapfen eines Simon Ernst zu treten - der Europameister saß ebenso wie Moritz Preuss auf der Tribüne.

Sie sahen einen von Beginn an überlegenen TSV, der nach 13 Minuten bereits mit 7:2 in Front lag. "Sven Bartmann hat uns gleich am Anfang den Zahn gezogen," sagte Werkmeister mit Blick (nicht nur) auf die zwei gehaltenen Strafwürfe von André Eich und Matthias Herff in der Anfangsphase. Näher als beim 4:7 (15.) kamen die Langenfelder nicht mehr heran, kurz vor der Halbzeitpause schraubte Alexander Kübler beim 28:18 den Vorsprung erstmals in zweistellige Höhe. Dass der zweite Durchgang von der Torverteilung her ausgeglichen verlief, ja die Gäste sogar noch einmal bis auf sieben Treffer herankamen (22:29, 50.), hatte auch damit zu tun, dass Koke nun munter durchwechselte.

Wodurch sich naturgemäß einige Fehler ins Dormagener Spiel schlichen. "Aber ich bin froh, dass ich allen Spielern, die im Training immer mit vollem Einsatz dabei sind, diesmal Einsatzzeiten geben konnte", meinte der selbst weiterhin nur als Coach aktive Spielertrainer. So kam Frederik Genz nach 42 Minuten zwischen den Pfosten ebenso zu seinem Saisondebüt wie Julian Mumme auf der Regieposition. Die hatte Ian Hüter kurz zuvor unfreiwillig räumen müssen: Nach Ende seiner zweiten Zeitstrafe lief der 18-Jährige zu früh aufs Feld und sah folgerichtig "Rot" - was der TSV diesmal locker verschmerzen konnte.

(NGZ)
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