Lokalsport Auf Tiefschlaf folgt ein einziger Sturmlauf

Ganz kurz sah es so aus, als könnte die Meisterfeier der Crash Eagles Kaarst in ihrer proppevollen Stadtparkhalle jäh gestoppt werden. Nach exakt einer Minute und 35 Sekunden führten die Samurai Iserlohn im dritten und entscheidenden Finalspiel mit 2:0. Das fungierte für die Gastgeber allerdings als Weckruf, die Eagles drehten das Spiel noch im ersten Drittel und holten sich nach dem hochverdienten 12:4-Erfolg (4:2/3:1/5:1) den Titel.

 Jubelsturm auf der Bank und der Tribüne: Im dritten Finalspiel dominieren die Crash Eagles Kaarst ihren Gegner und dürfen den Meistertitel feiern.

Jubelsturm auf der Bank und der Tribüne: Im dritten Finalspiel dominieren die Crash Eagles Kaarst ihren Gegner und dürfen den Meistertitel feiern.

Foto: Tinter Anja

"Wir haben extrem nervös begonnen", fand Trainer Georg Otten. Denn vom ersten Bully an dominierten die Gäste aus dem Sauerland die Anfangsphase. Die ersten sieben Abschlüsse gingen allesamt auf das Tor von Eagles-Goalie Richard Steffen, der zwar zweimal hinter sich greifen musste, aber mit tollen Paraden auch einen höheren Rückstand verhinderte. "Schlechter hätte es nicht anfangen können", sagte Steffen, "aber zum Glück sind wir heute gut im Vergessen gewesen." Denn die Eagles bissen sich zurück ins Spiel und kamen durch einen präzisen Gewaltschuss Lennart Ottens, der am gleichen Tag bereits den Titelgewinn mit den Junioren feiern durfte, zurück ins Spiel (10.). Per Freischuss glich Moritz Otten aus (13.), ehe Tim Wolff nach hervorragender Vorarbeit von Thimo Dietrich und Dietrich selbst irgendwie aus dem Liegen nachlegten (17./20.).

Die hoch emotionale Art und Weise, auf die die Adler ihre Treffer bejubelten, verriet dabei deutlich, unter welcher Anspannung sie gerade nach den beiden frühen Gegentreffern gestanden haben mussten. Mit der Führung im Rücken blickten sie allerdings nicht mehr zurück und beherrschten die Gäste, die immer aggressiver wurden, nach Belieben. Satte 48 Strafminuten sammelten die zunehmend frustriert auftretenden Samurai bei teilweise grenzwertigen Vergehen, während sich Kaarst in einen Rausch spielte: Erneut Thimo Dietrich, der seine Gegner während einer Zwei-gegen-Zwei-Phase mit einem unfassbar abgeklärten Schuss aus dem Stand düpierte (29.), Moritz Otten mit einem mustergültigen Antritt (32.) und Nils Surges (34.) schraubten das Ergebnis auf 7:2 in die Höhe - die Entscheidung über den neuen Deutschen Meister war bereits nach zwei Dritteln gefallen. Constantin Wichern (38.) und Jan Schreiner (52.) verkürzten für Iserlohn zwar noch zweimal, das ging bei den weiteren Treffern von Dominik Boschewski (49.), Tim Dohmen (51.), Dietrich (55.), Jakob Matzken (58.) und Kevin Stein (60.) aber im Kaarster Jubel unter.

(cpas)
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