Lokalsport Auf SCK wartet ein Geduldsspiel

Kapellen · Fünf Punkte aus vier Partien - auch wenn durchaus noch mehr möglich gewesen wäre, Fußball-Oberligisten SC Kapellen ist ordentlich in die Saison gestartet.

 Durchsetzungsstark: Marcel Kochs Kopfballstärke ist vor allem bei Standardsituationen gefragt.

Durchsetzungsstark: Marcel Kochs Kopfballstärke ist vor allem bei Standardsituationen gefragt.

Foto: Hubert Wilschrey

Mit einem Heimsieg am Sonntag über den Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach könnten die Schützlinge von Trainer Frank Mitschkowski in der Tabelle zum ersten Mal seit Monaten sichere Gefilde erreichen.

Ein sehr guter Zeitpunkt, um neben dem angestrebten Klassenverbleib ein weiteres Projekt in Angriff zu nehmen: Lennart Ingmann. Der nach den Stationen Borussia Mönchengladbach, FC Bayern München und FC Wegberg-Beeck zu seinem Heimatverein zurückgekehrte "Kapellener Jung" soll, so sein Trainer, "alle Zeit kriegen, hier erst mal anzukommen und zur Ruhe zu kommen." Die mit den großen Namen verbundene Erwartungshaltung erstickt Mitschkowski schon im Keim: "Wir sprechen hier von einem 19-Jährigen, der von den letzten fünf Jahren dreieinhalb Jahre verletzt war. Lendenwirbelbruch, mehrere Bänderrisse, Meniskusschaden - er hatte eigentlich nie eine Chance, dahinzukommen, wo er mal war."

Daher hätten Vorstand, sportliche Leitung und Mannschaft gemeinsam entschieden, "ihre schützende Hand" über das wieder bei seiner Familie in Kapellen wohnenden Talent zu halten. Wegen seiner Roten Karte im Match des FC Wegberg-Beeck gegen den TuS Erndtebrück ist Lennart Ingmann ohnehin noch bis zum 13. September gesperrt. Sein Debüt im SCK-Trikot soll er zwei Tage später im Freundschaftsspiel beim A-Kreisligisten VfR Büttgen geben. Mitschkowski: "Das große Plus: Er kommt in eine funktionierende Mannschaft, das wird ihm den Einstieg erleichtern."

Womöglich kommt auf die Gastgeber am Sonntag eine ganz ähnliche Partie zu wie vor Wochenfrist als Gast des SC Düsseldorf-West, der sich beim 2:2 vor allem in der zweiten Hälfte vor dem eigenen Strafraum verschanzt hatte. Also richtet sich Mitschkowski auf ein Geduldsspiel ein. In dem muss er zwar auf den zuletzt überragenden Kani Taher (ist mit Afghanistan in der WM-Qualifikation im Einsatz) verzichten, doch dafür sind George Madatsidis und Andrej Hildenberg zurück aus dem Urlaub.

Der Coach verbindet mit dem Besuch des Neulings die Erinnerung an eine schöne und erfolgreiche Zeit auf der schmucken Ernst-Reuter-Sportanlage: In seinen drei Jahren beim FC stieg er in die Landesliga auf und belegte dort zweimal den dritten Platz. "Das ist ein sehr gut geführter Verein mit einer tollen Jugendarbeit." Mit seinen gut ausgebildeten A-Junioren misst sich der Verein in der Bundesliga West mit Topklubs wie FC Schalke 04, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf, VfL Bochum, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach. Doch Trainer Stephan Houben setzt natürlich nicht ausschließlich auf "junges Gemüse". Ex-Profi Said Daftari (32) etwa kennt Mitschkowski schon, seit er als Trainer im Jungendbereich des Rheydter SV tätig war, mit Nico Königs (25) im Team schaffte er den Aufstieg in die Landesliga.

Obwohl der Neuling drei der vier ersten Einsätze in der Oberliga als Verlierer beendet hat - nur bei SW Essen gelang ein 1:0-Erfolg -, warnt Mitschkowski vor den Gästen: "Das ist eine schnelle und athletische Truppe, die im defensiven Bereich sehr stark gegen den Ball arbeitet." Ängstigen muss das Kapellens Fußballer indes nicht, hat gerade das Spiel gegen den SC-West doch gezeigt, dass sich die Mannschaft läuferisch und konditionell auf einem hohen Niveau bewegt.

(NGZ)
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