Lokalsport Auf die harte Tour: NEW' Elephants wollen ins Finale

Neuss · Vor den beiden Endspielen im WBV-Pokal steht für die Grevenbroicher Basketballer heute Abend nur noch Münster.

 Gut in Form: Dainius Zvinklys ist heiß auf den Pokal.

Gut in Form: Dainius Zvinklys ist heiß auf den Pokal.

Foto: Michael Ritters

Grevenbroich ist im Pokal-Fieber. Weil das Thema Aufstieg ja eigentlich schon seit dem zweiten Spieltag durch ist, sind die Auftritte im WBV-Cup längst zur Ersatzbefriedigung der NEW' Elephants geworden. Bereits zum dritten Mal in Folge hat es der Basketball-Regionalligist bis ins Halbfinale geschafft, trifft heute Abend (20 Uhr) im heimischen Gustorf auf den Ligarivalen WWU Baskets Münster.

In Simon Bennett, Bastian Becker und Farid Sadek stehen noch drei Akteure im aktuellen Kader von Trainer Hartmut Oehmen, die beim Triumph 2014 mit von der Partie waren. Die beiden packenden und zuschauerträchtigen Finalspiele gegen die RheinStars Köln erlebte Dainius Zvinklys, dessen Wechsel aus Herford an die Erft schon feststand, auf der Tribüne. "Er will diese Atmosphäre jetzt unbedingt am eigenen Leib spüren", weiß sein Coach. Nicht anders fühlt die Mannschaft, die sich noch gut ans vergangene Jahr erinnern kann, als im Halbfinale gegen Sechtem das überraschende Aus gekommen war.

Nun reist Münster an. Die Westfalen haben in der Liga drei der letzten vier Spiele verloren und sich damit selber aus dem Titelrennen geboxt. Oehmen findet das nicht so gut, "denn jetzt ist der Pokal das Thema in Münster." Für ihn ist die Truppe von Trainer Philipp Kappenstein, "der ich den Aufstieg wirklich gegönnt hätte", über die ganze Saison gesehen "immer noch die stärkste Mannschaft." Allerdings nur dann, wenn "sie als Kollektiv hundertprozentig funktioniert, denn individuell sind Schalke und Hagen besser." Wie gut Münster ist, erlebten die Elephants in zwei direkten Saisonduellen: In Grevenbroich gewannen die "Studenten" in einem hochklassigen Match mit 84:79, vor heimischem Publikum triumphierten sie vor gut drei Wochen mit 93:80. "Da waren wir ziemlich chancenlos", erinnert sich Oehmen an eine Partie, in der seine Jungs keinen ihrer 14 Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Linie im Korb unterbrachte. "So etwas wird uns ganz bestimmt nicht noch mal passieren", verspricht der 50-Jährige.

Für den Trainer und Manager der Elephants steht fest: "Spielen wir so, wie am Samstag beim 103:87-Sieg bei den Giants, sind wir nur ganz schwer zu schlagen." Vor ihren Fans am Torfstecherweg sind die Grevenbroicher seit der Hinrunden-Niederlage gegen Münster ungeschlagen, 2016 verprügelten sie dort bereits die jeweils als Tabellenführer angereisten Schalker (94:80 im Viertelfinale des WBV-Pokals) und Hagener (92:64). "Wenn wir uns jetzt auch noch gegen Münster durchsetzen, hätten wir es einfach auch verdient, das ganze Ding zu gewinnen", findet Oehmen. Allerdings richtet er sich mit seinen Schützlingen auf einen packenden Fight ein: "Das wird 'ne ganz harte Geschichte."

Derweil hat Kollege Kappenstein mit einem frustrierenden Déjà-vu-Erlebnis zu kämpfen. Wie im Vorjahr, als sein Team den späteren Meister RheinStars Köln lange im Griff hatte, nur um dann auf der Zielgeraden noch alles zu verspielen, scheint Münster in der entscheidenden Saisonphase die Luft auszugehen. "Auf" Schalke (75:95) sowie in Dorsten (80:84) und Hagen-Haspe (75:83) setzte es Niederlagen. Danach mahnte der restlos enttäuschte Coach: "Wir müssen aufpassen, dass uns das als Team nicht kaputt macht." Positiverlebnisse waren in dieser Phase nur der überzeugende Heimsieg über die Elephants und der Einzug ins Pokal-Halbfinale über die SG Sechtem. Damit könnte der Cup auch für Münster zum Trostpflaster werden.

(NGZ)
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