Lokalsport Angriff gegen Schiedsrichter sorgt für Spielabbruch

Rhein-Kreis · Aussetzer des Bedburdycker Stürmers Madatsidis überschattet den Spieltag der Bezirksliga-Gruppe 4. Holzheim festigt Tabellenplatz zwei.

 Nach seinem Schlag gegen den Schiedsrichter wird George Madatsidis (hinten links) für lange Zeit keinen Fußball mehr spielen dürfen.

Nach seinem Schlag gegen den Schiedsrichter wird George Madatsidis (hinten links) für lange Zeit keinen Fußball mehr spielen dürfen.

Foto: woi

Der SV Bedburdyck/Gierath sorgt am 20. Bezirksliga-Spieltag für einen Eklat. Holzheims Serie hält auch gegen Giesenkirchen, während Gnadental nach einem Auswärtssieg durchatmet.

SV Bedburdyck/Gierath - DJK/VfL Willich Abbruch. Kurz vor Spielschluss brach der vom Gierather George Madatsidis tätlich angegangene Schiedsrichter Güray Ramazan Can (Bottrop) das Match beim Zwischenstand von 1:2 ab. Nach einem Foul des in der Vergangenheit schön einige Male unangenehm aufgefallenen Stürmers hatte ihm der erst 19 Jahre alte Unparteiische nach Konsultation seines Assistenten die Rote Karte gezeigt. Daraufhin versetzte ihm der aufgebrachte Madatsidis, so Augenzeugen, einen Schlag auf den Kopf. Dass der Platzverweis wohl unberechtigt gewesen sei, entschuldige die Tat keineswegs, stellte SV-Vorsitzender Achim Bättgen klar. "Mir tut das unendlich leid, dafür gibt es keine Ausrede." Der ebenfalls anwesende Thomas Klingen, Spielleiter der Bezirksliga, Gruppe 4, betreute den geschockten Schiedsrichter in der Kabine. Er werde nun dessen Sonderbericht abwarten und den Fall dann der Bezirkssportgerichtsbarkeit übergeben, kündigt er an: "Die Mindeststrafe für ein derartiges Vergehen ist eine Spielsperre von einem Jahr." Auch Güray Ramazan Can und der Verein behalten sich weitere Schritte vor. Bättgen: "Mir ist das unbegreiflich, denn die ganze Zeit ist nichts passiert."

Holzheimer SG - DJK/VfL Giesenkirchen 4:0 (3:0). Härtetest bestanden! Nachdem die HSG auch die beste Abwehr der Liga in ihre Einzelteile zerlegt hat, sind die Aufstiegshoffnungen der Neusser größer denn je. Der Rückstand auf Tabellenführer St. Tönis bleibt bei zwei Zählern, der Spitzenreiter hatte sich am Freitag im Spitzenspiel bei Victoria Mennrath mit 3:1 durchgesetzt. "Das könnte vorne jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden. Die Mannschaften müssen ihre Hausaufgaben machen und dann werden vermutlich die direkten Duelle entscheiden", glaubt Trainer Guido van Schewick. Der Vorsprung auf Rang drei beträgt nun schon fünf Punkte. Ersin Deniz brachte seine Elf in Führung (34.), bevor Yannick Joosten kurz vor der Pause doppelt zuschlug (42./45.) und mit seinem dritten Treffer den Endstand herstellte (65.).

SV Lürrip - DJK Gnadental 1:2 (0:1). Der DJK ist nach zuletzt nur einem Punkt aus sieben Spielen der Befreiungsschlag gelungen. Neuzugang Kamill Niewolik (42.) und Maik Ferber per Foulelfmeter (49.) sorgten für die Führung, die nach dem Anschlusstor von Tahir Molliqaj (77.) aber noch einmal gewaltig wackelte. "Wir haben es versäumt, das Spiel mit dem dritten und vierten Tor zu entscheiden. Dann ist es natürlich noch mal richtig eng geworden", berichtete Trainer Jörg Ferber, der erleichtert war: "Das war heute eine richtig harte Nuss, die wir geknackt haben. Wir sind als Mannschaft zusammengerückt und haben uns zurückgekämpft."

1. FC Mönchengladbach II - SG Kaarst 1:0 (0:0). Mit der "Empfehlung" von zehn Niederlagen in Folge und einer frischen 1:9-Abreibung war die FC-Reserve am Samstag ins Spiel gegangen. Gegen Kaarst gelang nach einem späten Treffer von Eren Recberlik (90.) trotzdem ein Sieg. "Uns fehlt am Ende einfach die Cleverness. Da musst du unter dem Strich mit einem 0:0 zufrieden sein", sagte SG-Coach Yasar Kurt, dessen Elf kurz vor Schluss in einen Konter rannte und diesen trotz Überzahl nur unzureichend verteidigte. Gegenüber der 0:5-Pleite in Gierath sah Kurt dennoch eine klare Steigerung: "Dass das Spiel so endet, ist natürlich extrem ärgerlich. Aber die Mannschaft hat im Gegensatz zur Vorwoche die richtige Einstellung an den Tag gelegt."

Fortuna Dilkrath - TuS Grevenbroich 0:0. Mit diesem Punkt war TuS-Trainer Lars Faßbender nicht zufrieden: "Das fühlt sich wie eine Niederlage an." Denn die Gäste ließen mehrere klare Chancen liegen und waren nach Faßbenders Meinung klar überlegen: "Wir haben das gut gemacht. Es ist aber schwer gegen eine Mannschaft, die eigentlich gar nicht Fußball spielen will und nur auf das Zerstören und lange Bälle aus ist."

(NGZ)
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