Lokalsport Angezählter TVK trotzt allen Problemen
Korschenbroich · Ohne zahlreiche Stammkräfte setzt sich der Handball-Drittligist aus Korschenbroich zum Jahresauftakt in heimischer Halle mit 31:25 gegen die HSG Handball Lemgo II durch. Trainer Ronny Rogawska: "Heute hat einfach alles gepasst."
Dass beim personell aus dem allerletzten Loch pfeifenden TV Korschenbroich jeder einzelne seiner (Ergänzungs-)Spieler funktionieren musste, um im Heimspiel gegen die HSG Handball Lemgo II einen guten Start ins neue Jahr hinzulegen, war Trainer Ronny Rogawska klar gewesen. Dass die Offensive aber ohne Tom Wolf, Michel Mantsch, Markus Neukirchen, Henrik Schiffmann und mit einem schwer angeschlagenen Dennis Backhaus so flüssig läuft wie beim 31:25-Heimsieg (16:11), war wohl auch für ihn eine Überraschung.
"Man konnte sicher nicht davon ausgehen, dass es so gut läuft. Heute hat einfach alles gepasst. Wir haben nur ganz wenige Fehler gemacht", sagte der Coach, dessen Mannschaft gegen Lemgoer, die zuvor vier ihrer letzten fünf Spiele gewannen, vor 441 Zuschauern in der Waldsporthalle eine über fast 60 Minuten völlig dominante Vorstellung zeigte. "Das ist gut für den Kopf und bringt uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Wochen", fand Rogawska. Der TVK konnte sich dabei auf eine aufmerksame Deckung verlassen, die insgesamt 13 Ballverluste der Gäste provozierte und mit einer zwölfminütigen weißen Weste zwischen der neunten und 21. Minute dafür sorgte, dass die Gastgeber von 3:5 auf 10:5 davonzogen. Vorne kam es so zu vielen einfachen Toren, allerdings schien Korschenbroich am Samstag trotz neu zusammengewürfelter Aufstellung auch gegen eine stehende Deckung beinahe alles zu gelingen. Das galt insbesondere auch für den in die Startformation beorderten Max Schreiner, der drei schnelle Treffer erzielte und dafür ein Sonderlob von Rogawska kassierte: "Max hat eine sehr gute erste Halbzeit gespielt." Daneben überzeugten aber auch Gerrit Stassen und Nicolai Zidorn mit je fünf und die nicht aufzuhaltenden Justin Müller und Max Zimmermann mit je sieben Toren.
Lemgo, für das Philip Vorlicek (8 Tore) der einzige wirklich effektive Spieler auf dem Feld war, ließ hingegen unerklärlich große Lücken, was Trainer Christian Plesser zu einem vielsagenden Lob in Richtung Rogawska verleitete: "Ihr habt gekämpft und uns gnadenlos bestraft." Kritisch wurde es lediglich noch einmal in der 38. Minute, als die Gäste auf 15:18 verkürzten und daraufhin in Überzahl im Gegenstoß an Paul Keutmann scheiterten, woraufhin Korschenbroich schnell auf 22:15 erhöhte - der Genickbruch für die Gäste.
Dass es in den kommenden Wochen so weitergeht, ist hingegen unwahrscheinlich. "Wenn wir die nächsten zwei Spiele verlieren, wäre das keine Überraschung", findet Rogawska. Schließlich geht es für den Tabellensechsten am Freitag nach Leichlingen, dann gastiert Tabellenführer VfL Fredenbeck in Korschenbroich, gefolgt von Auswärtsspielen gegen die Abstiegskandidaten Gummersbach und Varel. Das Blatt kann sich in dieser Liga also schnell wenden, weshalb die zwei Punkte für den TVK-Trainer noch viel wichtiger sind: "Diesen Sieg kann uns keiner mehr wegnehmen. Jetzt können wir deutlich entspannter in die nächsten Wochen gehen."