Lokalsport Alle hatten Riesen-Spaß

Auch wenn die Sonne erst spät ihre Aufwartung machte, übertraf die dritte Auflage des "Tandem-Tag" auf Gut Gnadental alle Erwartungen. Davon überzeugten sich auch die Vertreter des Projekts "Land der Ideen", die die Initiative Tandem als "besonderen Ort" auszeichneten.

Riesen-Spaß beim Tandem-Tag auf Gut Gnadental 2010
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Riesen-Spaß beim Tandem-Tag auf Gut Gnadental 2010

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Die "Jazz-Brothers" sollten Recht behalten. Mittags, als die Besucher des dritten "Tandem-Tags" noch arg fröstelten unterm bleigrauen Himmel über Gut Gnadental, hatte das fröhliche Quartett die Sonne beschworen: "O, when the sun begins to shine", sangen sie, als um 12.30 Uhr die Kanugruppe der Initiative Tandem ihre Kajaks und Kanadier am Bootssteg unterhalb der Erftbrücke festmachten, eifrig beklatscht von den da schon zahlreichen Besuchern.

Zwei Stunden später, die Voltigierer vom Nixhof hatten gerade begonnen, vorm Hoftor ihr Können auf dem Pferderücken zu zeigen, ging ihr Wunsch in Erfüllung, erhellte die Sonne eine Szenerie, die fröhlicher kaum sein konnte. "Für einige ist das der schönste Tag des Jahres. Für mich auch", bekannte Hausherr Burkhard Zülow. Und das hatte nicht allein damit zu tun, dass die von ihm und Ehefrau Jutta vor sechs Jahren ins Leben gerufene "Initiative Tandem" an diesem Tag als einer von 365 Orten im "Land der Ideen" ausgezeichnet wurde.

Sicher, Zülows freuten sich über den Preis, der ihnen und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke von Stefan Märkl, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Deutschen Bank, Region Düsseldorf, überreicht wurde. Sicher, Zülows freuten sich, dass Gut Gnadental bereits zum zweiten Mal als "besonderer Ort" bedacht worden war, nachdem der von ihnen erfundene GWM-Protektor zum Grundwasserschutz bereits im Herbst als besonders innovativ ausgezeichnet worden war.

Doch all das verblasste spätestens, als die Schüler der Mosaikschule Hemmerden ihren für diesen Anlass einstudierten Rollstuhltanz vorführten. Der Spaß, den die schwer- und schwerstbehinderten Kinder an ihrer eigenen Darbietung hatten, übertrug sich schnell auf die Besucher. 500 und mehr werden es im Laufe der sechs Stunden gewesen sein, während denen keinem langweilig wurde.

Los ging's schon um 10 Uhr mit der Tandem-Tour vom Vinzenz-von-Paul-Wohnheim in Meertal zur Gnadentaler Bezirkssportanlage, wo Ex-Profi Wolfgang Funkel den Anstoß zum "integrativen Fußballspiel" mit Kickern der GWN und der DJK Gnadental vornahm. Es endete unter der fachkundigen Leitung von Schiedsrichter Günther Piolot mit einem 5:5-Unentschieden und nahm damit das Motto des Tages vorweg.

Denn Sieger waren alle, egal ob beim Tischtennis (mit den Zweitliga-Spielerinnen Lara Broich und Margit Freiberg-Nolten), beim Judo, Ringen, auf dem Hockeyparcours, den die Werkstatt für Behinderte Hemmerden aufgebaut hatte, ob beim Voltigieren, im Pony-Streichelzoo, bei der Tombola, am stark frequentierten Kuchenstand, beim Ausprobieren des Rollstuhlparcours oder einfach nur beim Plaudern, zu dem selbst einen Tag vor der Landtagswahl NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper gekommen war.

Als dann die Sonne sich zaghaft durchs Grau wagte, stand für Jutta und Burkhard Zülow schon lange fest: "Nächstes Jahr gibt's wieder einen Tandem-Tag." Vermissen werden sie dann höchstens Anna Jacobi. Doch vielleicht schaut die Projektmanagerin vom "Land der Ideen" auch ohne Preisverleihung vorbei, schließlich empfand auch sie das Gleiche wie alle Beteiligten: einen Riesen-Spaß.

(NGZ)
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