Lokalsport Agentur soll Galopp auf die Sprünge helfen

Neuss · Reiter- und Rennverein will bis zum Vertragsende 2019 in Neuss Rennen veranstalten. Die Bahn soll darüber hinaus erhalten bleiben.

 Geht es nach den Vorstellungen des Neusser Reiter- und Rennvereins, soll es auch über den 31. Dezember 2019 am Hessentor Galopprennen geben.

Geht es nach den Vorstellungen des Neusser Reiter- und Rennvereins, soll es auch über den 31. Dezember 2019 am Hessentor Galopprennen geben.

Foto: -woi

Das Wichtigste vorneweg: Auch in den nächsten beiden Jahren soll es in Neuss Galopprennen geben. Das beschloss der Vorstand des Neusser Reiter- und Rennvereins (NRRV) auf seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig. Zudem sollen die Renntage "mit der professionellen Unterstützung einer Event-Agentur und unter Beteiligung des Dachverbandes in Köln" qualitativ aufgewertet werden, kündigt Jan-Antony Vogel an.

Der Rennvereins-Präsident, zugleich Chefmanager des Galopper-Dachverbandes, möchte so "die berechtigten Kritiker davon überzeugen, dass es für unsere Region ein Gewinn ist, wenn die Galopprennveranstaltungen in Neuss erhalten bleiben." Die größten und einflussreichsten Kritiker der seit einigen Jahren ausschließlich auf die Wintermonate beschränkten Veranstaltungen sitzen momentan im Rathaus. Dort hatte die Gesellschafterversammlung von Neuss Marketing in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen, den Vertrag mit dem Rennverein fristgerecht zum 31. Dezember 2019 zu kündigen.

Vogel war darüber naturgemäß "enttäuscht", zeigt aber mit ein paar Tagen Abstand "auch Verständnis für diese Entscheidung." Der "Verein und der deutsche Galopprennsport" seien "nunmehr gefordert, nicht nur durch verbale Ankündigungen und schriftliche Konzepte" den Galopprennsport in Neuss über das Vertragsende hinaus zu erhalten. Vogel: "Die Aktiven im Galopprennsport sprechen sich ohne Ausnahme für den Erhalt der Galopprennen in Neuss aus." Die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höheren Starterzahlen an den vergangenen Renntagen spiegeln seiner Meinung nach klar die Bedeutung der Bahn wider.

Die kann, darüber war sich der NRRV-Vorstand einig, aber nur überleben, wenn sich einiges tut am Hessentor. Erster Schritt ist die Einbindung einer Eventagentur, die sich nicht nur um eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit kümmert, sondern aus den Renntagen (wieder) ein "Event für alle" machen soll. Was wiederum nur durch eine "Veränderung und Erweiterung des gastronomischen Angebots an Renntagen" möglich sei. Das war einer der Knackpunkte in den Gesprächen mit der Stadt. Denn der Rennverein hat keinen Zugriff auf Termin- oder sonstige Planungen der auf dem Gelände ansässigen Gastronomen, die vertraglich allein an Neuss Marketing gebunden sind. So gibt es seit Jahren keine Außengastronomie mehr, so sind Teile des "Hauses am Rennbahnpark" oder der Wetthalle oftmals für Besucher an Renntagen nicht zugänglich.

Ein neues Veranstaltungskonzept will Vogel Anfang des Jahres gemeinsam mit der beauftragten Agentur und dem Dachverband im Detail vorstellen. Damit einhergehend sei "unverzichtbar", das Rennprogramm um zusätzliche attraktive Veranstaltungstage an Wochenenden oder Feiertagen zu erweitern - wobei die bisherigen, weitgehend vom französischen Wettgiganten PMU finanzierten Wochenrenntage beibehalten werden sollen.

Anders dürfte das Vorhaben auch kaum zu finanzieren sein. Auch Vogel weiß: "Das alles geht nur durch Einsatz zusätzlicher finanzieller Mittel", zeigt sich aber "zuversichtlich, dass der NRRV dies aus eigener Kraft mit Unterstützung des Dachverbandes stemmen kann." Allerdings sei dies nur durch ehrenamtliches Engagement nicht zu leisten: "Es bedarf professioneller Unterstützung und Begleitung, doch diesen Schritt werden wir gehen."

(NGZ)
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