Leichtathletik Abonnements-Gewinner Plat musste alles geben

Korschenbroich · Der Niederländer hatte beim vierten Sieg in Folge im Handbiker-Rennen in Torsten Purschke einen harten Widersacher.

 Volker Koch (r.) mit den "beiden Siegern", wie es der Moderator ausdrückte. Denn Jetze Plat (M.) und Torsten Purschke (l.) lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Volker Koch (r.) mit den "beiden Siegern", wie es der Moderator ausdrückte. Denn Jetze Plat (M.) und Torsten Purschke (l.) lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Eine Solo-Show wie in den vergangenen Jahren war es diesmal nicht. Und doch überquerte auch gestern beim Handbiker-Rennen im Rahmen des Korschenbroicher City-Laufs erneut jener Mann als Erster die Ziellinie auf der Hindenburgstraße, der dort auch schon 2012, 2013 und 2014 der Schnellste gewesen war: Jetze Plat, der sympathische Niederländer mit dem breiten Kreuz.

Und am Ende war auch der kleine Frust verflogen, den Plat vor dem Start geschoben hatte. Eigentlich nämlich wollte er seinen Streckenrekord aus dem Jahr 2013 (19:29 Minuten) verbessern. Das jedoch war nicht möglich, weil die Strecke für die Biker aufgrund einiger Baustellen gegenüber den Vorjahren verändert worden war, Plats Endzeit (18:49 Minuten) deshalb wegen fehlender Vergleichbarkeit nicht in die Wertung fließen konnte. "Das hat mich ein bisschen geärgert", gab der Niederländer ehrlich zu.

Der Rekordhalter hatte zuvor alles geben müssen in puncto Kraft, Athletik und Konzentration. Denn etwas überraschend war dem 24-Jährigen in Torsten Purschke (49) ein großer Rivale erwachsen, der ihm den Erfolg bis ganz zum Schluss streitig machte und letztlich nur eine Sekunde nach Plat ins Ziel kam. Überraschend nicht nur aufgrund des Altersunterschieds, sondern auch deshalb, weil Purschke als Liegebiker keine ernsthaften Chancen gegen den Kniebiker Plat eingeräumt worden waren. "Das ist nicht selbstverständlich, dass Torsten das Tempo von Jetze angenommen hat", erklärte Experte Holger Falk vom reha team West, der wieder für die Handbiker verantwortlich zeichnete. Denn die Liegebiker haben es aufgrund der anderen Position beim Fahren gegen die Kniebiker grundsätzlich schwer. "Erstmals seit fünf Jahren konnte ich wieder mit einem Kniebiker konkurrieren", resümierte Purschke. Er hat ein großes Ziel, das ihn motiviert - die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Darauf arbeitet er hin, dafür bringt er sich in Topform. "In unserem Sport sind Höchstleistungen auch in meinem Alter noch möglich", weiß der 49-Jährige. Erfolge aber gibt es nicht umsonst: Drei Trainingslager auf Lanzarote und Mallorca liegen schon hinter ihm. "Und im Winter habe ich zehn Kilo abgenommen", berichtet der Liegebiker.

Plat und Purschke waren gestern eine Klasse für sich: Der Drittplatzierte Johann Reekers kam fast 50 Sekunden nach dem Spitzenduo an.

(NGZ)
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