Kommentar Abgezockt!

Neuss · In der offiziellen Starterliste steht sein Name noch verzeichnet. Doch an der Startlinie zur 14. Tour de Neuss wird Simon Geschke heute Abend nicht stehen. Denn nach seinem Sieg auf der 17. Etappe der Tour de France verlangte der Berliner im Trikot des Team Giant-Alpecin vom veranstaltenden Neusser Radfahrerverein plötzlich das Vierfache der vereinbarten Gage - und das einen Tag vor dem Rennen.

Diese Stars kommen zur Tour de Neuss
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"Wir waren ja bereit, ihm mehr zu bezahlen, aber nicht diese Summe", sagt NRV-Vorsitzender Stephan Hilgers, "und vor allem nicht so kurzfristig." Statt in Neuss wird Geschke heute Abend wohl ein Rennen in den Niederlanden bestreiten.

Abgezockt nennt man ein solches Verhalten, vor allem weil Geschke in Neuss schon zu Zeiten am Start war, als ihn außer Radsport-Insidern kaum einer kannte. Und weil der NRV die vereinbarte Gage auch nicht gekürzt hätte, wenn er auf der 17. Etappe nicht als Erster, sondern als 150. ins Ziel gekommen wäre. Der Radsport kämpft in Deutschland um Ansehen, Popularität und Glaubwürdigkeit. Ein solches Verhalten seiner Fahrer trägt nicht dazu bei, diese Eigenschaften zurück zu gewinnen. Der Stimmung an der Strecke sollte das heute Abend aber keinen Abbruch tun - das hätte der NRV nicht verdient. Volker Koch

(NGZ)
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