Jüchen Auftakt nach Maß beim Schützenfest

Jüchen · Wolkenloser Himmel und Sonnenschein, mit dem das Königspaar um die Wette strahlte, bescherten dem Schützenfest einen optimalen Start. Die Temperaturen waren für viele eine Herausforderung. Eine Zuschauerin wurde ohnmächtig.

 Der Grüne Husar Dirk Genenger schwitzt in Uniform mit Kappe, seine Königin Manuela hat es in der luftigen Variante wesentlich besser. Doch beide strahlen über das tolle Schützenfest.

Der Grüne Husar Dirk Genenger schwitzt in Uniform mit Kappe, seine Königin Manuela hat es in der luftigen Variante wesentlich besser. Doch beide strahlen über das tolle Schützenfest.

Foto: D. Staniek

Bessere Bedingungen kann es kaum geben: Als das Jüchener Schützenfest Samstag um 14 Uhr mit 21 Schuss von der Artillerie eingeböllert wurde, war kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Mit der Sonne um die Wette strahlte das Königspaar Dirk und Manuela Genenger. Nervenkitzel und Erfrischung bot das Karussell "Big Wave" - die "große Welle" genossen vor allem die jungen Schützenfestbesucher, ihr Kreischen war schon von weitem zu hören. Kurzum: Es war ein Auftakt nach Maß beim Schützenfest.

Allerdings machten 30 Grad im Schatten so manchem Schützen schwer zu schaffen. "Keine Marscherleichterung" lautete trotz der hochsommerlichen Temperaturen die Parole von General Gerhard Schreiber. Zwei sehr junge Züge marschierten jetzt zum ersten Mal in eigenen, maßgeschneiderten Uniformen mit: Die Jägerzüge St. Jakobus und Viktoria kamen wetterbedingt ganz schön ins Schwitzen. Zum Glück reichten die Bürger den Marschierern während der Parade kühle Getränke. Bei der Totenehrung und dem Großen Zapfenstreich fiel eine Frau in Ohnmacht, zum Platzkonzert im Seniorenzentrum, es war das 32., ließen sich weniger Bewohner als gewohnt blicken, offensichtlich machte auch ihnen die Hitze zu schaffen.

Die Klänge des Bundesfanfarenkorps Hochneukirch und des Musikvereins Hilfarth werden aber ganz sicher auch im Seniorenzentrum zu hören gewesen sein. Zum zweiten Mal in Folge sorgte die Band "Spin off" für gute Stimmung im Zelt. Sänger Stefan Kirschner ist Jüchener. Ein Markenzeichen dieser Formation: Sie richtet die Bühne ein wie ein Wohnzimmer. Das Königspaar tanzte zu "Atemlos durch die Nacht" einen gepflegten Foxtrott, wobei Dirk und Manuela Genenger nichts dem Zufall überlassen hatten: "Wir haben extra in Grevenbroich einen Tanzkurs besucht", verriet der König, der den Grünen Husaren angehört - das Königspaar gilt als zurückhaltend aber herzlich.

"Das schönste Erlebnis für uns war die Rede von Vizepräsident Rolf Langhard anlässlich unserer Krönung im vergangenen Jahr, weil er sehr persönliche Worte gefunden hatte", sagte das Königspaar unisono. Sohn Timo (8), der als Edelknabe mitmarschiert, hatte damals bis morgens um 6.30 Uhr durchgehalten - er war jetzt auch mit seiner Schwester Lena (11) im Zelt.

In Jüchen wird traditionell friedlich gefeiert. "Wer Stress macht, fliegt aus dem Bürgerschützen- und Heimatverein", erklärte Pressesprecher Ulrich Clancett. Ordnungsamt und Polizei bilden eine Ordnungspartnerschaft, gehen gemeinsam über den Festplatz, prüfen zum Beispiel, ob das Glasflaschenverbot eingehalten wird. Zum ersten Mal gab es jetzt Regimentsreiter auf schweren Kaltblütern: Nils Kock, Marc Reipen und Jan Weyers werden morgen um 17.45 Uhr auf dem Historischen Festzug mit Parade noch einmal zu bewundern sein. Zum ersten Mal führen die Edelknaben eine Standarte mit. Sie wurde gestern im Gottesdienst geweiht. Matti Beuters ist der erste Standartenträger in der Geschichte der Edelknaben, die Vorfreude bei dem Jungen war riesig.

(NGZ)
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